Norwegen

Fotosafari durch Fjorde

Alesund lässt sich am besten vom Hausberg Aksla aus einfangen.

Mit dem Hurtigruten-Postschiff Nordnorge von Bergen nach Trondheim

Das Aquarium Atlanterhavsparken ist eines der größten Salzwasseraquarien Nordeuropas. Fotos: Hurtigruten

Station für Station zieht sich Skandinaviens einzige Standseilbahn die steile Strecke auf den Floyen, einen von sieben Stadtbergen Bergens, hinauf. Mit jeder Station wird der Ausblick imposanter und gipfelt nach siebenminütiger Fahrt auf dem 320 Meter über dem Meer ragenden Plateau. Vor den Kameralinsen breitet sich Norwegens zweitgrößte Stadt mit mehr als einer Viertelmillion Einwohnern aus, begrenzt durch die allgegenwärtige See und die bewaldeten Gebirge, deren Fjelle Ende März mit Schnee bedeckt sind.

Im weiß-grauen Stadtbild ist der rot-schwarze Rumpf des Postschiffs Nornorge schnell gefunden. Am Hurtigruten-Kai beginnt am Abend unser zweitägiges Hafen-Hopping mit Stippvisiten in Alesund und Trondheim. Der Kurztrip mit der norwegischen Reederei, die seit 1893 Fracht und mit den Jahren auch Passagiere in 34 Häfen zwischen Bergen im Süden und Kirkenes nahe der russischen Grenze transportiert, soll ein Bild von der laut Hurtigruten "schönsten Seereise der Welt" vermitteln.

Die küstennahen Passagen liefern unentwegt Motive für die analogen und digitalen Fotokameras der Touristen. Die Landschaft wirkt wie eine nicht enden wollende Fototapete aus dunklen Bergmassiven und sattgrünen Nadelwäldern, gesprenkelt mit dem Weiß der Möwen, dem Hellblau und leuchtenden Rosa der pittoresken Holzhäuschen, die vereinzelt auf den vorgelagerten Schären auftauchen.

Die Fotosafari zu Wasser stoppt für wenige Stunden in Alesund. In der "Stadt des Jugendstils" bleiben die Kameras im Anschlag: Hölzerne und marmorne Speicher im Innenhafen zeugen vom wichtigsten lokalen Wirtschaftszweig, dem Fischfang. Das Kilo Dorsch ist hier ab drei Euro zu haben. An vielen Fassaden lassen sich der geometrische wie der florale Jugendstil erkennen. Das schönste Motiv liefert wie auch in Bergen ein Hausberg: der Aksla, den man am besten mit dem Bus bezwingt. Seeadler sollen hier zu beobachten sein, heißt es. An diesem Tag müssen wir uns allerdings mit der Vogelperspektive auf Alesund begnügen, was völlig ausreicht.

Wer in Alesund ankommt und genug Zeit mitbringt, dem sei als erstes ein Ausflug auf den Aksla empfohlen. Der Panoramablick ist grandios und hilft bei der Orientierung für den anschließenden Stadtrundgang. Sehenswert ist auch das Aquarium Atlanterhavsparken, eines der größten Salzwasseraquarien Nordeuropas. Heilbutt und Seelachs werden bei Unterwasser-Shows von einem Taucher vor den Augen der Zuschauer gefüttert.

Eher kultureller Natur sind die Sehenswürdigkeiten Trondheims, der Nidaros-Dom etwa. Die größte mittelalterliche Kirche des Königreichs gilt zugleich als das repräsentativste skandinavische Architekturdenkmal der Gotik. Beste Besichtigungszeit ist am Nachmittag, wenn die Sonne das Rot des riesigen runden Glasfensters über dem Westportal besonders stark zur Geltung bringt. Im Bild festhalten lässt sich das Schauspiel allerdings nicht, denn Fotografieren ist im Dom untersagt - das frühzeitige Ende einer bildgewaltigen Fotosafari.


Christofer Knaak

Ausflugstipps
Floibahn, Bergen: Erwachsene zahlen für die Auf- und Abfahrt 80 Norwegische Kronen (etwa zehn Euro). Infos: www.floibanen.de.
Aquarium Atlanterhavsparken und Aksla, Alesund: Hurtigruten bietet die beiden Ziele in einem kombinierten, zweistündigen Ausflug für 42 Euro an.
Nidaros-Dom, Trondheim: Ausflüge in Kombination mit einer Stadtbesichtigung (41 Euro) oder dem Besuch des musikhistorischen Ringve-Museums (48 Euro) sind über Hurtigruten buchbar.

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