Schweiz

Aletsch Arena: Und täglich grüßt das Matterhorn

Die Aletsch Arena ist von zahlreichen Viertausendern umgeben

Winterurlaub in der Schweiz ist teuer geworden. Warum sich ein Besuch dennoch lohnt

Bettmeralp von der Wurzenbordpiste aus gesehen. Fotos: cd

Die Nacht ist nicht zum Reisen da. Schon gar nicht in den Bergen, wo die Schatten früh fallen. Doch die Talstation in Betten liegt bereits im Halbdunkel. Sieben Minuten dauert die Fahrt mit der Seilbahn, die mehr als 1.000 Höhenmeter überwindet. Auf der Hälfte der Zeit bricht die Gondel durch die Wolkendecke. Die Sonne neigt sich neben dem Weißhorn, schickt letzte Strahlen über ein vergoldetes Wattemeer, unter dem das Tal der jungen Rhone verschwindet. In der Ferne verglüht das Matterhorn im Abendrot. Dann ist die Bergstation von Bettmeralp erreicht und das letzte Licht verglimmt über den Hängen unterhalb des Bettmerhorns. Nur die Kapelle „Maria zum Schnee“ bleibt die ganze Nacht angestrahlt und die einzige Dorfstraße liegt im Schein der Laternen. 

Über den Wolken

Bettmeralp ist autofrei und nur mit der Seilbahn erreichbar, doch auch in dieser Fußgängerzone auf knapp 2.000 Metern Höhe gelten Verkehrsregeln: „Skifahrer bergseits – Fußgänger talseits“, ruft ein Schild zur Ordnung. 

Gut 100 Kilometer überwiegend leichte und baumlos-breite Pisten verbinden Bettmeralp mit Riederalp und Fiescheralp zum gemeinsamen Skigebiet der Aletsch Arena. Die drei Wintersportorte liegen auf rund 2.000 Metern Höhe und sind extrem sonnenverwöhnt. Im Winter ist man hier oftmals wortwörtlich über den Wolken.

Seit diesem Winter vermarktet sich das Trio der Walliser Alpdörfer nur noch unter der Dachmarke Aletsch Arena. Die bisherigen Web-Seiten der einzelnen Orte sind in deren Internet-Portal aufgegangen. Die Aletsch Arena trägt das Schweizer Gütesiegel „Familien willkommen“ und ist ansonsten vor allem für Genussskifahrer geeignet. Für Langläufer gibt es kleinere Höhenloipen. Von der Moosfluh bis zur Riederfurka verläuft mit dem „Panoramaweg“ zudem einer der schönsten Winterwanderwege der Schweiz. 

Bei gutem Wetter ergibt sich von der Bergstation am Eggishorn ein spektakulärer Blick auf mehr als zwei Dutzend Viertausender. Und egal, wie teuer die Schweiz auch geworden ist, in Anbetracht dieses Panoramas hat man das Gefühl, keinen einzigen Franken zu viel gezahlt zu haben. 

Vom Bettmerhorn und der Moosfluh aus präsentiert sich auch der größte Gletscher der Alpen. Mehr als zwanzig Kilometer lang wälzt sich der Eisstrom des Aletschgletschers zu Tal, den die Unesco Ende 2001 zum Weltnaturerbe erklärt hat. Einmal in der Woche kann man den Gletscher in seiner kalten Pracht samt der umliegenden Gipfel auch im Mondschein bewundern und anschließend mit Fackeln vom Bettmerhorn in das in der Mitte des Skigebietes liegende Dorf Bettmeralp abfahren.

Fondue zu Hause

Von fast jedem Quartier der Aletsch Arena sind es nur wenige Schritte zur Piste – ideal vor allem für Familien. Die Mittagspause kann man daher kostengünstig in der eigenen Ferienwohnung verbringen und sich die Abfütterungsanlagen der Berghäuser sparen. 

Am deutlichsten wirkt sich der ungünstige Frankenkurs nämlich bei den Restaurantbesuchen aus. Wer diesen erheblichen Ausgabenposten vermeiden will, mietet eine Ferienwohnung oder ein Chalet. Die Einkaufsmöglichkeiten sind insbesondere auf Bettmeralp gut, die Preise im Lebensmittelhandel noch annehmbar. Und ein Fondue gelingt auch am eigenen Herd.

Claudia Diemar