Griechenland

Olympische Riviera: Göttliches Reiseziel

Im Schatten des Olymps erstreckt sich die Olympische Riviera.

Im Schatten des Olymps erstreckt sich die Olympische Riviera.

Die Küstenregion ist noch weitgehend unbekannt

Die meisten Miesmuscheln werden exportiert.

Die meisten Miesmuscheln werden exportiert. Fotos: Gebeco, sw

Gerade mal 15 Jahre alt ist der Name „Olympische Riviera“. Er dient zur Vermarktung eines 70 Kilometer langen Küstenstreifens in der griechischen Präfektur Pieria in Makedonien. Der neue Markenname ist gut gewählt, denn die Küstenorte liegen sozusagen im Schatten des Olymps.

„Ein wahrhaft göttliches Reiseziel“ nennt Gebeco-Chef Ury Steinweg diese Region. Sie ist für ihn „noch ein echter Geheimtipp“, weil sie „bei Weitem nicht so bekannt ist wie die italienische oder türkische Riviera“ – oder griechische Destinationen wie Kreta, Rhodos oder Korfu. Dabei ist die Küste nur eine Stunde Autofahrt vom Flughafen Thessaloniki entfernt.

Die Olympische Riviera wählen in erster Linie griechische Urlauber – bei deutschen Veranstaltern ist sie weit davon entfernt, zum Volumenziel aufzusteigen. Aber Studienreiseanbieter haben sie durchaus im Programm, etwa Gebeco bei „Die ausführliche Reise durch Griechenland“.

Hauptstadt der Präfektur ist Katerini, eine typisch griechische Kleinstadt im Hinterland. Am Strand liegen bekanntere Badeorte wie Paralia und Leptokaria, wo sich größere Hotels angesiedelt haben. Dazwischen finden Urlauber immer wieder kleinere Orte und bewirtschaftete Strände. Insgesamt stehen 20.000 Gästebetten zur Verfügung. Der Strand ist schmal, der Sand oft von Kiesel durchsetzt. Aber er ist sanft abfallend und deshalb für Familien mit kleineren Kindern gut geeignet.

Die Saison reicht von Ende April bis Anfang Oktober – aber viele Hotels schließen kurz vorher. Dabei ist gerade der Herbst die große Zeit der Wanderungen durch das Bergmassiv des Olymps, übrigens griechischer Nationalpark und Unesco-Biosphärenreservat. Der mythischen Überlieferung nach hatte die griechische Götterwelt hier ihren Sitz. Wenn die höchsten Gipfel von Wolken verhüllt sind, so weiß es die Bevölkerung von Pieria noch heute, sind die Götter anwesend.

Frühling und Herbst sind die beste Zeit für Ausflüge – weit bis zu den hoch gelegenen Meteora-Klöstern, nicht ganz so strapaziös bis zum unterirdischen Museum von Vergina mit den Königsgräbern oder ganz in die Nähe zu den sehenswerten Resten der antiken Stadt Dion.

Eine Attraktion erwartet wohl hier niemand: eines der größten Zuchtgebiete von Miesmuscheln in Europa. Rund 500 Züchter ernähren 5.000 Menschen der Region. Das Zuchtgebiet liegt bei Makrigialos im Norden der Küste. Wer sich als Urlauber von einem der Züchterkutter mit hinaus nehmen lässt, sieht zuerst blaue Plastikfässer – Markierungspunkte für die Seile, an denen die Muscheln kleben. Ewa 90 Prozent der Miesmuscheln werden nach Italien, Spanien und Frankreich exportiert.
Horst Schwartz
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