Zypern

Paphos: Vom Provinznest zum Hotspot

Die so genannten Königsgräber lagen einst unter der Erde.

Die so genannten Königsgräber lagen einst unter der Erde.

Die zypriotische Stadt bietet neben tollen Stränden auch viel Kultur

Großartige und großflächige Mosaike schmückten die Villen reicher Römer.

Großartige und großflächige Mosaike schmückten die Villen reicher Römer.<br>Fotos: sw

Der Aufstieg von Paphos begann mit der Teilung Zyperns. Nach der türkischen Invasion 1976 fehlte es dem griechischen Teil der Mittelmeerinsel an einem internationalen Flughafen und an attraktiven Badestränden. Beides gibt es inzwischen. Und nicht nur im Osten der Insel (Larnaka als Airport, Agia Napa für die Strände), sondern auch im Westen.

Heute ist Paphos zwar immer noch die kleinste der Provinzhauptstädte im griechischen Teil Zyperns – aber auch Ankunftsort für viele Reisenden und einer der Touristen-Hotspots. Mit 28.000 Urlauberbetten ist Paphos nach Agia Napa, wo es rund 30.000 Betten gibt, die zweitgrößte touristische Siedlung.

Große Auswahl an Hotels
Die Hotelauswahl ist entsprechend groß. Sehr beliebt bei deutschen Veranstaltern und Urlaubern ist zum Beispiel das zur Leptos-Gruppe gehörende Coral Beach Hotel & Resort. Der Fünf-Sterne-Komplex mit 424 Zimmern in verschiedenen Kategorien lässt kaum einen Urlauberwunsch unerfüllt.

Ein Executive-Trakt mit Studios und eigener Rezeption und eigener Frühstücks-Lounge garantiert absolute Ruhe, die Familienzimmer in einem weiter entfernten Flügel Spaß und Trubel. Sechs Restaurants stehen zur Verfügung, ein eigenes Arts & Crafts Center für kleine und große Picassos sowie zahlreiche Tagungs- und Kongressräume. Das breite Sportangebot wird von einem Pool mit olympischen Maßen gekrönt – Relikt aus der Zeit, als hier die britische Nationalmannschaft für die Spiele in Athen trainierte.

Urlauber in Paphos haben es nicht weit, wenn sie etwas Kultur tanken möchten: Allein zum Baden ist die Destination auf jeden Fall zu schade. Da ist erst einmal die Innenstadt von Paphos selbst mit mittelalterlichem Kastell, Minarett, Türkenviertel und neoklassizistischen Bauten aus der Zeit der britischen Kolonialzeit bis 1960.

Historische Gräber und Mosaike
Ein Muss auf jedem Besichtigungsprogramm sind auch die so genannten Königsgräber aus dem dritten Jahrhundert vor Christus, der Zeit der Ptolemäer. Die unter Schutz des Unesco-Weltkulturerbes stehenden, in den Naturstein gehauenen unterirdischen Begräbnisstätten waren nicht für Könige – die es zu dieser Zeit gar nicht gab –, sondern für die reiche Oberschicht. Auf dem weitläufigen Gelände gab es früher erheblich mehr Gräber, aber sie wurden als Steinbrüche benutzt.

Eine zweite Kostbarkeit sind die römischen Mosaiken, die Villen reicher Römer zierten. Die Mosaike sind riesig: Allein in der Villa des Prokonsuls sind 9.000 Quadratmeter damit bedeckt. Im Haus des Dionysos gibt es Mosaike, die zeitlich 600 Jahre auseinander sind.

2017 ist Paphos eine der Kulturhauptstädte Europas. Idee ist, sich als Brücke zu präsentieren, die die Kulturen verschiedener Kontinente verbindet.
Horst Schwartz