Spanien

Castellon auf neuen Wegen

Wanderweg am Strand in Alcossebre

Die Provinz zwischen Katalonien und Valencia legt einen touristischen Masterplan für aktive Urlauber auf

Die Altstadt von Peniscola liegt auf einer der Küste vorgelagerten Halbinsel. Fotos: ket

Kennen Sie Peniscola an der nördlichen Costa del Azahar? Auch wenn Sie den Namen des touristischen Aushängeschildes der spanischen Provinz Castellon noch nie gehört haben, so haben Sie die historische Altstadt mit der Festung, dem einstigen Sitz von Papst Benedikt XIII., vielleicht gesehen. Denn im vergangenen Jahr wurde hier eine Staffel der immens erfolgreichen TV-Serie „Game of Thrones“ gedreht. Und seitdem füllt sich der acht Kilometer lange Sandstrand der Playa del Norte zunehmend auch mit internationalen Gästen. „Rund 80 Prozent der Urlauber stammen aus Spanien“, sagt Salvador Andres Stüble, Marketing-Beauftragter der Provinz mit Wurzeln in Überlingen am Bodensee. 

Doch die Provinz nördlich von Valencia will sich nicht als Badeziel, sondern mit anderen Schwerpunkten positionieren. „Wir planen, 1.250 Kilometer Wanderwege und rund 1.000 Kilometer Radwege anzulegen und zu vernetzen. Im Herbst werden erste Markierungen angebracht“, erläutert Stüble. Erste Radwege wie der auf einer alten Eisenbahnstrecke angelegte Via Verde von Oropesa del Mar nach Benicassim existieren bereits. Ausbaubedarf herrscht vor allem noch im Hinterland, wenn auch vereinzelt wie im Kurort Montanejos mit seinem Thermalbad und einer adäquaten Zahl an Hotelbetten die Infrastruktur für Wander- und Radtouristen schon vorhanden ist. 

Radfahrer aus dem mallorquinischen Tramuntana-Gebirge in das Bergland Castellons zu locken – so lautet der touristische Masterplan, den die Region verfolgt. Die Hotellerie – vorwiegend kleine regionale Gruppen und Einzelhotels – zieht mit: „Gruppen wie ZT Hotels und Intur arbeiten erfolgreich mit Rad-Teams zusammen und haben bereits einige Radfahrer für die Region begeistern können“, so Stüble. Einige auf Rad- und Wanderreisen spezialisierte deutsche Veranstalter haben sich kürzlich bei einer Stippvisite ebenfalls erste Eindrücke bilden können.

„Wir hoffen, dass sich das im kommenden Frühjahr schon in höheren Besucherzahlen aus Deutschland auswirkt“, blickt Manager Stüble voraus. Denn dann, so die zweite Hoffnung der lokalen Touristiker, soll es auch mit ersten Direktflügen ab Deutschland zum Flughafen Castellon passen, der 2015 den Betrieb aufgenommen hat. Spätestens Anfang Mai 2018 könnte dies der Fall sein.

Thorsten Keller