Kroatien

Krk: Die goldene Insel

Das Winzerdorf Vrbnik ragt über der Adria auf

Das Winzerdorf Vrbnik ragt über der Adria auf. Foto: cd

Die Insel im kroatischen Kvarner-Archipel bietet Ferienfreuden

Wie das duftet! Nach Lavendel und Lorbeer, Salbei und Rosmarin. Fenster auf und den warmen Wind mit dem Kräuterparfüm ins Auto wehen lassen. Was für ein Urlaubsanfang!

Im goldenen Abendlicht hat der Flieger aufgesetzt. Das Flugziel nennt sich Rijeka, aber in Wirklichkeit landet man auf der nahen Insel Krk, die mittels einer gigantischen Brücke mit dem Festland verbunden ist.

Wer auf Krk Urlaub machen will, sieht die 1.430 Meter lange Querung über die Adria daher vermutlich nur aus der Luft. Eurowings bedient die Destination von mehreren deutschen Städten aus, zum Teil per Direktflug. TUI Fly fliegt ab Köln/Bonn und Ryanair ab Frankfurt nonstop. Nur eine Stunde nach Übernahme des Leihwagens auf Krk sitzt man bei Schinken, Schafskäse und Wein auf der Hotelterrasse.

Drei Dutzend Eilande bilden den Kvarner Archipel. Die vier größten Inseln Cres, Krk, Losinj und Rab haben ihre jeweils ganz eigenen Reize und sind miteinander mit Brücken oder schnellen Fährverbindungen verbunden.

Die „Goldene Insel“ wurde Krk in der Antike genannt. Heute verfügt Krk über die meisten Unterkünfte des Kvarner-Archipels. Die Bandbreite reicht von charmanten Boutique-Hotels über klassische Strandhotels, Pensionen und Ferienwohnungen bis hin zu Campingplätzen, die auch Bungalows, Wohnwagen oder Mobilhomes vermieten. Zentrum des Urlaubsgeschehens ist Krk-Stadt, die mit einer schön angelegten Küstenpromenade von vielen Unterkünften zu Fuß erreichbar ist. Wer will, kann unterwegs saftige Maulbeeren von den Bäumen naschen. „Glanzvolle Stadt der Einwohner Krks“, verkündet die Inschrift eines antiken Steines, dessen Kopie sich am Hauptplatz Vela Placa findet.

Katzen schleichen durch schattige Gassen, deren Quaderpflaster von den Schritten durch die Jahrhunderte glatt poliert ist. In einem Café besteht der Fußboden aus einem römischen ‧Mosaik. Am Hafen warten die Boote auf Ausflügler, die die Küste entlang bummeln wollen. Wir dagegen rollen mit dem Leihwagen quer durch die Insel. Vrbnik ist unser Ziel, das Winzerdorf, in dessen Rebgärten die autochthone Zhlatina-Traube wächst.

Den wunderbaren Sommerwein dürfen wir schon mitten im Dorf verkosten. Ein alter Mann hält uns ein Glas hin, als er gerade in seinem Weinlager eine Flasche fürs Mittagessen abfüllt. Richtig fein sind die Tropfen, die die Kellerei Nada am Ortsrand ausbaut. Ein Teil ihres Schaumweines reift in großer Tiefe am kühlen Meeresgrund. Vbrnik betört mit gepflegten Gärtchen und schmalen Gassen, deren engste einen Durchgang von gerade einmal 43 Zentimetern Breite gewährt.

Auf der Fahrt nach Baska, ganz im Süden der kroatischen Insel gelegen, bieten Imker an vielen Ständen das süße Gold ihrer fleißigen Bienen an. Gleich mehrere Hotels liegen in unmittelbarer Nähe des feinen Kiesstrandes von Baska. Glasklar schwappt das Wasser über den bunten Steinchen. Wem nach kostenloser Wellness ist, fährt hingegen in die so genannte Mineralbucht bei Klimno, wo man sich hinter dem Strand im warmen Schlamm entspannen kann, bevor man die heilsame Packung im Meer abspült. Weitere Informationen gibt es unter www.kvarner.hr/deu

Claudia Diemar