Kroatien

Split: Gut Konserviert

Split ist die zweitgrößte Stadt Kroatiens

Der Diokletianpalast ist einen Besuch wert, nicht nur für Fans von Game of Thrones

Überragend: der Turm des Diokletianpalasts in Split. Bilder: bg

Der Hype um die US-amerikanische Serie Game of Thrones (GoT) geht weiter. Für die finale achte Staffel, die nun ab April ausgestrahlt werden soll, wurde wieder auf der ganzen Welt gedreht. Sehr zur Freude der lokalen Touristiker, die damit ihre Schauplätze vermarkten können. Die kroatische Metropole Split macht da keine Ausnahme. 
Split ist ein Paradies für Game-of-Thrones-Fans. Für die Staffeln 4 und 5 wurden mehrere Szenen der „Dragon Chamber“ im Diokletianpalast gedreht. Die riesige Palastanlage war Schauplatz erbitterter Sklavenkämpfe, in Gewölbekellern waren Drachen eingesperrt, während im Thronsaal deren Mutter Daenerys aktiv war. Die Schauplätze sind echt und lassen sich auf speziellen GoT-Touren erkunden.
Auch ohne das Wissen um GoT ist das riesige Festungsareal den Besuch wert. Der vom römischen Kaiser Diokletian vor gut 1.700 Jahren erbaute Palast hat viel erlebt: Vom Altersruhesitz des dienstältesten römischen Kaisers bis zur bewohnten Festung, weiter zum Weltkulturerbe, hippen Stadtviertel und Film-Schauplatz.
Kaum ein anderes römi-sches Bauwerk hat die Jahrhunderte jedoch in einem solch exzellenten Zustand überdauert. Das hat seinen Grund, denn „Split was built on shit“, wie unser Reiseführer etwas respektlos erklärt. Die unterirdischen Hallen und ihre Kunstschätze wurden über die Jahrhunderte durch Abfälle und sogar Exkremente der Bewohner „konserviert“.
 Die Bewohner hatten auf die alten Keller neue Häuser gebaut, damals vor rund 1.000 Jahren, und für „Überflüssiges“ Löcher nach unten gebohrt, wodurch „die Kellerdecken Löcher wie Schweizer Käse“ hatten, weiß der Guide. 
Das war dennoch ein Glücksfall. Der „shit“ schützte Mauern und Kunstwerke, die heute mehrere Museen füllen, darunter Sphinxe und Löwenfiguren. In den alten Gebäuden und verwinkelten Gassen des Palastareals haben sich unzählige Restaurants etabliert, es gibt coole Klubs und schicke Läden. Die vier „Hauptstraßen“ auf dem Palastareal sind exakt so breit, dass zehn Legionäre nebeneinander marschieren konnten. Es muss eng zugegangen sein, wissen Touristen, die die Formation nachgestellt haben. 
Das geschäftige Treiben setzt sich vor der Südfront des Diokletianpalastes an der Uferpromenade Riva fort. Mit südländischem Flair, Eiscafés und Restaurants hat sie sich zum Laufsteg der Stadt entwickelt. Sie ist ein Treffpunkt mit bestem Blick aufs Meer, den Hafen und die Schiffe. Direkt gegenüber liegt die Insel Brac, dahinter die Insel Hvar mit ihren berühmten Lavendelfeldern und dem noch berühmteren Nachtleben. Strandurlaub und Städtereise lassen sich in Split wunderbar verbinden.

Barbara Goerlich
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