Polen

Pulsierende Metropole mit bewegter Geschichte

Warschau vereint modernen Lebensstil mit bewegter Historie

Warschau vereint modernen Lebensstil mit bewegter Historie. Foto: Filip Kwiatkowski

Grau und hässlich? Ganz im Gegenteil! Die Klischees über Warschau sind längst überholt

Warschaus Altstadt zählt zum Unesco-Weltkulturerbe

Warschaus Altstadt zählt zum Unesco-Weltkulturerbe.

Ohne ihn wäre Warschau heute wahrscheinlich nur eine Metropole wie es viele in Europa gibt: Aber der Kulturpalast inmitten der neuen Wolkenkratzer macht Polens Hauptstadt Warschau zu etwas Einzigartigem. Er zeigt die zwei Gesichter dieser Stadt, die sowohl durch ihren modernen Lebensstil als auch durch ihre bewegte Historie geprägt ist.

Der Kultur- und Wissenschaftspalast war ein Geschenk der ehemaligen Sowjetunion. Stalin platzierte ihn im Zentrum der Stadt. Das sozialistische Hochhaus sollte mit dem Empire State Building in New York konkurrieren – war aber für viele Polen ein Symbol der Unterdrückung. Man wollte das Gebäude nach 1990 sogar abreißen.

Einen beeindruckenden Panoramablick hat man vom Kulturpalast

Von der Aussichtsplattform auf 114 Meter Höhe bietet sich ein beeindruckender Panoramablick. „Vor 1990 lachten die Warschauer gerne darüber, dass man den schönsten Blick auf die Stadt von der Aussichtsterrasse im 30. Stock hat – allerdings nicht wegen des tollen Rundumblicks, sondern weil man von dort den Kulturpalast nicht sieht“, erzählt Antoni Wladyka von Walking Poland. „Heute sehen die Warschauer den monumentalen Bau als Wahrzeichen der Stadt.“

Warschau entwickelt sich in rasendem Tempo: Hochhäuser wachsen in den Himmel, die Weichsel ist zur neuen Lebensader der Stadt geworden und die Kunst- und Kulturszene floriert. Warschau ist auch eine der grünsten Hauptstädte Europas und gibt sich modern und hip.

Den ersten Höhepunkt erlebte Warschau zur Fußball-EM 2012

Ihren ersten Höhepunkt hat die Stadt zur Fußball-EM 2012 erlebt. Seitdem nimmt der Tourismus stetig zu und auch der Krieg im Nachbarland bremst – zum Glück für den Tourismus – die Lust Warschau zu besuchen in diesem Jahr nicht. „Es gäbe auch keinen Grund dafür, denn Polen ist – Stand jetzt – ein absolut sicheres Reiseziel“, sagt Konrad Guldon, Leiter des polnischen Fremdenverkehrsamts in Deutschland.

Warschau ist mit 1,7 Millionen Einwohnern das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Während das moderne Warschau boomt, vermittelt die umfassend rekonstruierte Altstadt einen lebendigen Blick in die bewegte Vergangenheit. 

Faszinierender Kontrast zwischen Moderne und Historie

Wenn man zwischen diesen beiden Welten hin- und hergeht, spürt man den Geist der Stadt: Die Geschichte zu bewahren und sich gleichzeitig neu zu erfinden. Denn Warschaus Faszination besteht gerade darin, dass man abseits der Hauptstraßen charmante und ursprüngliche Viertel wie Praga, mit restaurierten Altbauten und vielen Restaurants, Bars, Cafés, Mode- und Designergeschäften, Kunsthandwerkstudios und Galerien erleben kann. Dieser Kontrast zwischen Moderne und Historie ist allgegenwärtig und macht das besondere Flair aus.

Wer die Identität Warschaus verstehen möchte, sollte sich auch ausreichend Zeit für die Geschichte des Warschauer Ghettos und des Warschauer Aufstands nehmen. Ein Muss ist der Besuch des Polin, das Museum der Geschichte der polnischen Juden. Mehr Informationen zum Reiseland Polen gibt es beim Fremdenverkehrsamt www.polen.travel.

Antonia Kasparek