Slowenien

Schmucke Städtchen und wilde Natur

Blick von der Stadtmauer auf das Küstenkleinod Piran

Blick von der Stadtmauer auf das Küstenkleinod Piran. Fotos: jt

Slowenien: Ein Küstenwanderweg verbindet die Adria-Kleinode Izola und Piran

Prächtiges Farbenspiel am Kap Ronek

Prächtiges Farbenspiel am Kap Ronek

Die ehemaligen Salzgärten sind heute das Revier von verschiedenen Vogelarten

Die ehemaligen Salzgärten sind heute das Revier von verschiedenen Vogelarten

Unsere Wanderung beginnt mit Schlangestehen. Bei einer Bäckerei im slowenischen Städtchen Izola wollen wir uns Verpflegung für die rund zwölf Kilometer lange Wanderung entlang der Adriaküste nach Piran holen. Wir entscheiden uns für Burek, ein für die Region typisches Blätterteiggebäck, das mit Käse oder Fleisch gefüllt ist. Und los geht’s!

Durch die Gassen der Altstadt gelangen wir zum alten Hafen. Entlang der Uferpromenade reihen sich Cafés und Restaurants aneinander, die an diesem Morgen schon gut besucht sind. Und auch entlang des großen Yachthafens, in dem Segelschiffe und Motoryachten sanft vor sich hinschaukeln, spazieren viele Leute.

Die inzwischen schmal gewordene Uferpromenade, auf der wir immer wieder der Gischt ausweichen müssen, endet bald. Hier beginnen die Klippen des Kap Ronek. Das bedeutet: erstmal bergauf. Auf einem unbefahrenen Sträßchen geht es durch die Weinberge. Immer wieder drehen wir uns um, um noch einen Blick auf Izola zu erhaschen.

Oben angekommen wird der Weg eben. Hier kann man wunderbar spazieren und die Aussicht genießen. Und die ist atemberaubend. Man kann die gesamte Küste entlang schauen bis zur italienischen Stadt Triest und weiter bis zu den Julischen Alpen.

Farbspiel an der Steilküste

Bald beginnt der von Pinien gesäumte Klippenweg entlang der Abbruchkante der Steilküste. Die beinahe weißen Klippen kontrastieren mit dem Türkisblau des Mittelmeers und dem Grün von Büschen und Bäumen. Immer wieder bleiben wir stehen, um in die Tiefe zu schauen und Fotos zu machen. Vom Aussichtspunkt Ronek mit dem großen weißen Kreuz, wo wir das mitgebrachte Burek verzehren, geht es hinab in den Ferienort Strunjan.

Wir überqueren einen Damm, der das Meer von einer Lagune trennt, in der früher Salz gewonnen wurde. Heute sind die ehemaligen Salzgärten vergrast, ein Naturschutzgebiet, in dem sich Wasservögel tummeln und das Zugvögeln eine Zwischenstation bietet.

Nun müssen wir wieder bergauf. Es ist mittlerweile sehr heiß, die Mittagssonne brennt. Der steile Weg führt über die Anhöhe von Pacug hinweg und bald wieder hinunter, zum Strand von Fiesa. Wir schnüren die Wanderschuhe auf und waten barfuß über die Kieselsteine ins Wasser, um uns abzukühlen. Nun ist es nicht mehr weit.

Wunderbarer Ausblick von den Resten der Stadtmauer

Auf der Uferpromenade laufen wir zur Altstadt von Piran, die sich als wahres Schmuckstück entpuppt. Besonders gut offenbaren sich die besondere Lage und die stimmige Architektur des charmanten Küstenstädtchens von den Resten der Stadtmauer aus. Von hier schweift der Blick über prächtige Olivenbäume, die St.-Georgs-Kathedrale mit ihrem venezianischen Campanile, unzählige rote Dächer und den schmucken Tartini-Platz hinaus aufs offene Meer.

Nach einem Bummel durch die schmalen Gassen lassen wir uns in einem Café am Hauptplatz nieder. Touristen bewundern die Spitzbogenfenster des rotgestrichenen Venezianischen Palais, Kinder spielen Fangen rund um das Denkmal für den berühmtesten Sohn des Ortes, den Komponisten Guiseppe Tartini. Keine Frage – schöner kann ein abwechslungsreicher Wandertag kaum ausklingen.

Julia Treuherz
Anzeige