Im Elsass putzen sich die mittelalterlichen Städtchen auch zum Osterfest besonders heraus
Eigentlich sind Störche die tierische Attraktion und das Wahrzeichen des Elsass. Sie nisten, brüten und klappern auf den Schornsteinen so ziemlich jedes Städtchens in der ostfranzösischen Région Alsace. In der Osterzeit jedoch bekommen die schwarz-weiß gefiederten, langbeinigen Vögel tierisch(e) Konkurrenz: vom „Oschterhaas“, wie er auf Elsässisch heißt.
Er ziert die farbenfrohen Fassaden historischer Fachwerkhäuser, die großen Brunnen mittelalterlicher Orte und die Schaufenster der Patisserien. Ostermotive sind im Frühjahr omnipräsent und lassen die ohnehin schmucken Örtchen noch pittoresker als ohnehin schon erscheinen.
Riquewihr zum Beispiel. Die mittelalterliche Siedlung liegt, eingebettet in Weinberge, zwischen den Gipfeln der Vogesen und dem Elsässer Tiefland und gilt als „Perle der Elsässer Weingegend“. Sie ist außerdem ausgezeichnet als eines der „Schönsten Dörfern Frankreichs“. Betritt man die autofreie historische Altstadt von Riquewihr durch den Dolder-Turm, ein Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert in der umlaufenden Stadtmauer, wird es direkt bunt: Links des Kopfsteinpflasters der Hauptgasse reiht sich ein Trio aus Fachwerkhäusern in Blau, Grün und Ocker aneinander, dessen Blumenkästen mit gemalten Gänsen und Eier legenden Hühnern dekoriert sind. Rechts der Gasse ist sogar die roséfarbene Weihnachtsfiliale von Käthe Wohlfahrt mit allerlei Ostermotiven verziert.
Ähnlich wie innerhalb der Stadtmauern des bezaubernden Weinorts Riquewihr sieht es in den Frühjahrstagen auch in weiteren Orten im Elsass aus; Ribeauvillé, Kaysersberg oder Eguisheim – letzteres rühmt sich ebenso wie Riquewihr eines der schönsten Dörfer Frankreichs zu sein. Colmar kombiniert das Osterfest mit dem Frühlingsfest, dem Fete le Printemps. Das lockt vor allem Familien.
Weinliebhaber ziehen die Winzerbetriebe entlang der Elsässischen Weinstraße an. Ihre Tropfen kann man in den Vinotheken der Weingüter oder auch in den Dependancen in den Ortskernen verkosten: Sieben Rebsorten werden in der Region angebaut; vom zarten Pinot Blanc über exotischen Gewürztraminer bis hin zum einzigen Rotwein, dem fruchtigen Pinot Noir. Zu empfehlen ist auch der spritzige Crémant d´Alsace.
Und wer wegen der französischen Cuisine ins Elsass reist, wird vielleicht die eigenwillige Kombination von Fisch und Sauerkraut kosten. Die gibt es nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr über.
Veranstalter-Angebote
Das Hotelportfolio von Großveranstaltern wie Dertour (29 Unterkünfte) für das Elsass konzentriert sich überwiegend auf Straßburg. TUI hat immerhin zwei Hotels in Obernai und eines in Eguisheim im Programm. Booking.com bietet allein acht Hotels im kleinen Riquewihr an. Rundreisen sind beispielsweise über Eberhardt Travel buchbar, darunter Weihnachts-, Silvester- und Single-Reisen. Wikinger Reisen hat für Oktober die Wanderreise „Die schönsten Weindörfer des Elsass“ aufgelegt.