Danzig hat sich im Bereich Städtereisen zu einem Top-Ziel entwickelt
Spricht man mit Lukasz Wysocki, dann spürt man förmlich, wie er für seine Stadt brennt. „Danzig, das sind Werften und Bernstein, Geschichte und Moderne, Lebenslust und Kultur“, sagt der Chef der Gdansk Tourism Organization und ergänzt. „Ich liebe es, in dieser Stadt zu leben und zu arbeiten.“
Kein Wunder: Trotz der massiven Zerstörung im Zweiten Weltkrieg gehört Danzig zu den schönsten Städten Europas. Die Altstadt wurde bereits nach dem Krieg wieder aufgebaut, in den vergangenen 25 Jahren kamen zahllose städtebauliche Projekte hinzu und sorgen für ein modernes Antlitz der einstigen Hansestadt.
Mit dem Kajak durch die Stadt
Für Wysocki ist Danzig eine „blau-grüne Stadt“ – ein Mix aus Wasser und Natur. Mit dem Boot oder dem Kajak durch die Stadt? Kein Problem!
Besonders stolz ist der Tourismuswerber auf die vielen ehemaligen Industrieanlagen, die heute neu genutzt werden. Nicht wenige seien zu modernen „und äußerst beliebten“ Event-Locations mit Food Courts und Kulturangeboten geworden, berichtet Lukasz Wysocki.
Die neuen Kult-Locations bilden die perfekte Ergänzung zur Hochkultur im Shakespeare Theater. Das wurde vor rund zehn Jahren nach dem Vorbild des historischen Londoner Globe-Theaters von William Shakespeare entworfen. Konstruiert wurde es vom venezianischen Star-Architekt Renato Rizzi, unterstützt wurde das Projekt vom Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass sowie dem heutigen britischen König Charles III.
Das Besondere des Gebäudes ist, dass sich das Dach öffnen lässt. Zum ersten Mal geschah dies am 23. April 2014, dem 450. Geburtstag William Shakespeares. Der Hintergrund: In Danzig wurde einstmals das erste Shakespeare-Stück außerhalb von England aufgeführt.
Wiederaufgebaute Altstadt
Die wiederaufgebaute Altstadt zeugt von der Kunst der polnischen Restauratoren und ist ein städtisches Gesamtkunstwerk. Highlights sind die (fast) rund um die Uhr belebte Langgasse mit großartigen Bürgerhäusern, der Lange Markt, der Neptunbrunnen vor dem weiß angestrichenen Artushof, die gotische Marienkirche, das große Zeughaus aus der Renaissance und das markante hölzerne Krantor an der Mottlau.
Einen Besuch wert ist auch das Europäische Solidarnosc-Zentrum auf der alten Werft. Mit multimedialen Installationen entführt es in die Zeit des Aufstands der Werftarbeiter 1980. Der war der Auftakt für das Ende des Warschauer Paktes und den Fall der Berliner Mauer.
Fußball-EM sorgte für gewaltigen Schub
In den Jahren danach erlebte die Stadt mit dem nach wie vor größten Seehafen Polens einen rasanten Wandel. Vor allem die Fußball-EM 2012 habe für einen „gewaltigen Schub gesorgt“, berichtet Wysocki. Doch auch danach riss die Entwicklung nicht ab.
So wurde zwischen 2016 und 2019 auf der Speicherinsel eine Lücke geschlossen, die noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammte: Direkt gegenüber der Altstadtfront mit dem Krantor entstand über dem „Loch der Schande“, wie der Standort damals genannt wurde, ein moderner Hotelkomplex für die Radisson-Gruppe samt Restaurants und Rooftop-Bar.
Die Formen und Proportionen entsprechen denen der alten Getreidespeicher. Die letzten stehenden Mauerreste wurden in den Neubau integriert, die skandinavische Inneneinrichtung wertete man mit 400 Kilogramm Ostsee-Bernstein auf. Das passt zu Danzig: Es darf modern sein – aber die eigenen Werte und die Geschichte der Stadt stehen immer im Mittelpunkt.
Danzig – Fly & Stay
Europaweit gibt es wöchentlich mehr als 70 Nonstop-Flugverbindungen nach Danzig. Ab Deutschland ist die ehemalige Hansestadt von Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover und München aus direkt erreichbar, neu im Airline-Portfolio ist Eurowings.
Zum Übernachten stehen 207 Hotels in der Region zur Auswahl, 59 davon befinden sich direkt in Danzig. Sie verfügen über eine Kapazität von rund 10.000 Betten. Buchen können Reisebüros über die bekannten Hotelportale sowie über zahlreiche Veranstalter, darunter TUI und Dertour. Auch zahlreiche Busveranstalter haben Danzig im Programm.