Dominikanische Republik

Dominikanische Republik auf Expansionskurs

Barahona: Eine Region wartet auf Touristen.

Barahona: Eine Region wartet auf Touristen. Foto: FVA

Das karibische Urlaubsland will seinen Südwesten touristisch erschließen

In Zeiten, in denen so mancher Pläne zur Schadensminimierung schmiedet, hat die Dominikanische Republik – ganz ihrem Slogan entsprechend – „alles, wovon Sie träumen“. Die Karibikinsel wartet zum Winter mit positiven Zahlen auf und sieht sich dank neuer Hotels und Kreuzfahrtbasen auf Expansionskurs. Zudem soll das seit Langem avisierte, bisher aber nicht realisierte Online-Schulungsprogramm für Expedienten spätestens im Dezember im Netz bereitstehen.

Unter dem Projekt-Titel „Barahona 2015“ beginnt „ab sofort“, wie Petra Cruz-Deyerling, Europa-Chefin des in Frankfurt beheimateten Fremdenverkehrsamts der „Dom Rep“ ankündigt, die Erschließung der Region Barahona-Pedernales im Südwesten des Landes. Einen Flughafen gibt es dort bereits. „Ich habe schon immer bedauert, dass die weitere touristische Infrastruktur bislang fehlt“, sagt Cruz-Deyerling. Dies solle sich nun ändern. Insgesamt 800 Millionen US-Dollar hat die Dominikanische Republik für die Verwirklichung ihres „Masterplans der nachhaltigen und sanften Entwicklung des Südens“ bereitgestellt.

Bevor die Veranstalter ihre Fühler gen Südwesten ausstrecken, schaffen sie erst einmal in den bereits erschlossenen Regionen Fakten. So hat Thomas Cook Reisen zum Winter 2009/2010 drei Hotels am Strand von Bavaro neu ins Programm aufgenommen. Santo Domingo ist nun Basishafen des TUI-Cruises-Luxusliners „Mein Schiff“, der von dort zu 14-tägigen Karibik-Kreuzfahrten aufbricht. Zudem hat Aida Cruises La Romana als Basishafen für die Aida Vita und die Aida Aura ausgewählt. Die Aida Luna wird vom Winter 2010/2011 an ebenfalls von La Romana aus auslaufen. Durch die für diese Kreuzfahrten notwendigen Vollcharter gibt es von November an 30 Prozent mehr Flüge von Deutschland in die Dominikanische Republik.

Das dürfte die Einreisezahlen der Dominikanischen Republik weiter nach oben schrauben. Bereits jetzt können sie sich sehen lassen: Für das erste Halbjahr 2009 hat der Inselstaat 12,1 Prozent mehr touristische Ankünfte aus der ganzen Welt gezählt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Steigerung von 1,95 auf 2,21 Millionen). Auch für das Gesamtjahr 2009 rechnet Cruz-Deyerling mit einer positiven Bilanz – sowohl weltweit als auch aus Deutschland.

Um in den Köpfen der Verbraucher und Touristiker präsent zu bleiben, hat die Dominikanische Republik ihr Marketing-Budget erhöht. Beworben und ausgebaut werden sollen ökotouristische Angebote, der Golf- und Kreuzfahrtmarkt sowie das Luxussegment. Vier Edelhotel-Eröffnungen in den nächsten Monaten sollen weiter dazu beitragen, das Billigtourismus-Image der Insel endgültig abzuschütteln.
Rivka Kibel