Trinidad & Tobago

Tobago: Abenteuer inklusive

Tobago hat so viel karibisches Meer, dass sich die Touristen gut verteilen; viele Gäste sind tagsüber im Hinterland.

Tobago hat so viel karibisches Meer, dass sich die Touristen gut verteilen; viele Gäste sind tagsüber im Hinterland. Foto: pj

Die Karibik-Insel bietet mehr als Strandurlaub

Schon seit Jahren wird Trinidads Schwesterinsel Tobago der große Touristen-Boom vorausgesagt. Doch der Massentourismus hat noch keinen Einzug auf der Insel vor Venezuela gehalten. Das ist gut für Tobago – und wunderbar für die Menschen, die dort Urlaub machen wollen.
„Du musst Strände mögen, wenn du nach Tobago kommst“, sagt David Pantin mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Zusammen mit seiner deutschen Partnerin vermittelt er individuelle Unterkünfte auf der Insel, die gerade einmal 300 Quadratkilometer groß ist. Und tatsächlich reiht sich ein Traumstrand an den nächsten, sobald man den Flughafen in Crownpoint im Südwesten der Insel in Richtung Norden verlässt. Lieblingsbeschäftigung „Liming“
Tobago versprüht einen ganz eigenen, ruhigen Charme. Oberlandstromleitungen zerteilen die tropische Vegetation. Häufig sieht man halbfertige Häuser, bei denen man sich nicht sicher ist, ob noch gebaut wird oder ob das Gebäude schon wieder zerfällt. Vor den kleinen „Mini-Markts“, die es überall auf der Insel gibt, wird bei einem Stag, einem karibischen Bier, diskutiert. Allerdings mit der ureigenen Ruhe der Einwohner von Tobago, die schon durch die hohen Temperaturen geboten ist. „Liming“, Rumhängen und Nichtstun gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Tobagonians. Und wenn man dann von der Milford Road in Richtung Nordwesten abbiegt, versteht man, warum Tobago als Geheimtipp der Karibik gilt – Strände, die geradezu irreal wirken in ihrer Schönheit. Kilometerlange, weiße Strände, gesäumt von hohen Palmen und einem türkisblauen Meer. Und nicht selten hat man einen ganzen Strand für sich. Mit dem Auto über die Insel
Um Tobago richtig kennen zu lernen, sollte man die Insel auf eigene Faust erkunden – am besten im Auto, weil Busse auf Tobago nur selten fahren. „Tobago ohne Auto ist wie ein WC ohne Spülung“, mit diesem eigentümlichen Bild erklärt Pantin seinen Gästen gerne die Verkehrssituation der Insel. Und teuer ist Autofahren auf Tobago nicht. Für schwache Nerven sind die Touren im eigenen Auto allerdings nicht. Die Straßen sind schlecht ausgebaut, sehr eng und überall lauern Schlaglöcher. Doch wer sich traut und auf den Weg macht, wird mit einem Abenteuer belohnt. Um aus dem Südwesten weiter nach Norden zu gelangen, etwa in das Fischerdorf Castara, schlängelt man sich über enge Serpentinen durch Dörfer und den Regenwald Tobagos. Da Tobago wie die große Schwesterinsel Trinidad ursprünglich mit der Küste Südamerikas verbunden war, ist die Vielfalt an Tieren und Pflanzen groß. Die Rufe des truthahnähnlichen Cocorico sind überall zu hören, Kolibris und der karibische Bananaquit fliegen einem um die Ohren, Geckos rascheln im Dickicht aus Babus, Bananenstauden und Mangobäumen. Auf keinen Fall sollte man sich auch die vielfältige Unterwasserwelt Tobagos entgehen lassen. Die Insel bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Schnorcheln, etwa die Arnos Vale Bay und das Buccoo Reef im Westen der Insel. Hier gelangt man auch an paradiesische Strände, die vom dichten, tropischen Regenwald umgeben und nur vom Wasser aus zu erreichen sind. Und wenn man von einem Ausflug erschöpft in sein Hotel zurückkehrt, warten am nächsten Tag ja noch zahlreiche Strände, um sich zu erholen.

Peer Junker

Reiseinfos
Anreise: Condor bietet einmal die Woche einen Direktflug von Frankfurt nach Tobago an. Der Flug dauert zirka 9,5 Stunden.
Reisezeit: Hauptsaison ist im Winter vom 15. Dezember bis zum 15. April. Ab Ende Mai beginnt die Regenzeit.