Mexiko

Mexiko: Ein mexikanischer Traum

Der Mercado 23 ist mehr als nur einen Besuch wert. Foto: jmw

Die Urlauberhochburg Cancun feiert ihren 40. Geburtstag

Am Anfang war das Nichts. Vor 40 Jahren prägten unberührte Strände mit ein paar vereinzelten Hütten die Region, in der jetzt Cancun zu finden ist. Heute zieht sich hier eine rund 25 Kilometer lange Hotelzone an den frisch aufgeschütteten Karibik-Stränden entlang, in der alles zu finden ist, was das Urlauberherz begehrt: glitzernde Shoppingmalls, unzählige Discos und Bars, Restaurants für jeden Geschmack sowie mehrere Golfplätze. Und 160 Hotels mit knapp 30.000 Zimmern halten für jeden Urlaubergeldbeutel das passende Übernachtungsangebot bereit.

40 Jahre nach der offiziellen Gründung ist die Kunststadt Cancun – im April 1970 von der Regierung vor allem als Deviseneinnahmequelle gedacht – nicht nur der wichtigste Badeort Mexikos, sondern einer der bedeutendsten in Lateinamerika. Insbesondere Amerikaner, Mexikaner – für die Cancun ein Traumziel ist – und Kanadier finden Geschmack an dieser Art des Urlaubs und stellen einen Großteil der etwa drei Millionen Gäste pro Jahr. Europäer belegen in der Besucherstatistik dagegen die hinteren Plätze.

Dabei hat Cancun – inzwischen eine Metropole mit einer Million Einwohnern – weit mehr zu bieten als die laute, bunte und teure Urlauberwelt der Hotelzone. Wer sich in das Zentrum begibt, kann eine Stadt erleben, in der ein durchaus authentisches mexikanisches Herz schlägt. So gibt es in den Bars und Restaurants in der Avenida Yaxchilan gute mexikanische Küche und am Wochenende vielfach Live-Musik. Die fast ausschließlich mexikanischen Besucher singen die Lieder begeistert mit und zeigen, wie wichtig Musik für die Menschen in dem lateinamerikanischen Land ist. Die Stimmung ist gut, gefeiert wird bis tief in die Nacht.

Einen Abstecher sollte man in den wenige Schritte entfernten Parque de las Palapas machen. Hier treffen sich abends die Einheimischen und erholen sich von der Arbeit und der Hitze des Tages. Kinder kurven in gemieteten Elektroautos umher, Paare schlendern eng umschlungen über den Platz, Alte sitzen auf den Bänken, manchmal gibt es Musik- und Tanzaufführungen auf einer Bühne und mitunter gar eine katholische Massenhochzeit. An den vielen Ständen können Urlauber für wenige Pesos mexikanische Snacks probieren und dabei zwischen Maiskolben mit Chilipulver, fettgebackenen Churros oder Marquesitas, Orangenschnitten, wählen. Hier zeigt sich das echte Mexiko.

Noch authentischer geht es auf den Märkten zu. Sehenswert ist der Mercado 23 mit einem reichhaltigen Angebot, das von Früchten über Kleidung bis hin zu Schmuck reicht. Schmackhaft sind die Garküchen und kleinen Restaurants, die auch die Mandelmilch Horchata anbieten. Wer Cancun wirklich kennen lernen will, sollte die Märkte auf keinen Fall versäumen.
Jörg-Michael Weiß
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