Aruba

Ein karibischer Sonderfall

Der Eagle Beach ist ideal zum Sonnenbaden

Feine Sandstrände und eine wilde Nordküste ziehen Erlebnishungrige und Kitesurfer an

Der Naturpool Conchi an der Nordküste der Insel. Fotos: ad

„Für mich ist Aruba die schönste Insel in der Karibik“, sagt Kenneth Kelly und ringt nach Atem. Gerade hat der Arubaner den Hooiberg erstiegen, der markant aus dem Flachland ragt, hat 561 Stufen erklommen.
Hier oben liegt ihm seine Insel zu Füßen, es weht ein kräftiger Wind. Als Kenneth wieder richtig zu Atem kommt, schiebt er seine Argumente hinterher: das milde Klima, die gesunde Wirtschaft auf Basis des Tourismus, das Sicherheitsgefühl.

Aber Vorsicht: Aruba, 179 Quadratmeter klein und ein autonomes Anhängsel der Niederlande, ist ein karibischer Sonderfall. Denn einsame Kokospalmenstrände fehlen ebenso wie tropische Fülle. Die Nordwestküste punktet zwar mit dem feinsandigen Stranddoppel aus Palm Beach und Eagle Beach, wo sich die Spitzenhotels konzentrieren, doch weite Teile der Insel sind von Trockenvegetation geprägt. Kakteen stechen zehntausendfach in den Himmel, Eidechsen flitzen über Korallenfelsen.

Wild und schrundig zeigt sich die Nordküste, wo Geländefahrzeuge einem Topziel entgegenrumpeln: dem Naturpool Conchi mit glasklarem Wasser. Für Frischwasserzufuhr sorgen Wellen, die über die Felsen schäumen.

Das Becken gehört zum Nationalpark Arikok, der knapp ein Fünftel der Insel bedeckt. Ranger Julio Beaujon führt über den „Cunucu Arikok Trail“ vor einen Überhang mit rot-weißen Felsmalereien, deren Alter er auf etwa 1.000 Jahre beziffert. Unter den Motiven sind ein Vogel, wohl ein Kolibri, und ein Leguan zu erkennen, bei dem es sich laut Ranger auch um eine Karibische Mönchsrobbe handeln könnte. Doch die ist längst ausgestorben, ebenso wie die Schöpfer der Bilder, die Caquetio-Indios.

„One Happy Island“ nennt sich Aruba. Rund 120.000 Einwohner leben friedlich zusammen, relaxed bis tiefenentspannt. Nahe dem Kreuzfahrtterminal wirkt die Hauptstadt Oranjestad so künstlich aufpoliert wie die Juwelier- und Uhrenläden. Dagegen versteckt sich im Inland ein authentisches Einkaufsparadies: der Shop der Aloe-Vera-Fabrik. Gleich nebenan liegt die Plantage.

Reviere der Kitesurfer sind Boca Grandi im Südosten, Hadicurari im Nordwesten. Ab der Marina in Oranjestad startet Skipper Anthony Hagedoorn mit seiner Yacht dreimal wöchentlich zu Schnorcheltrips. Und zwar bis auf die Höhe des Städtchens San Nicolas, wo die alte Großraffinerie bis heute das Bild prägt – was nicht verschwiegen sei.

Injektionen der Moderne bekommt San Nicolas durch das Kunstfestival Aruba Art Fair. Bleibende Zeugnisse sind die Wandgemälde, die es selbst an der Seitenfront der Polizeistation gibt. Kunstrundgänge werden unter anderen in der Galerie Artis A angeboten.

Im vergangenen Jahr besuchten 6.540 Deutsche die Karibikinsel nördlich von Venezuela, was einem Zuwachs von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Weitere Infos erteilt die Aruba Tourism Authority per E-Mail.

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Andreas Drouve