Dominikanische Republik

Eis, Rum und echtes Leben

Die Straße der Regenschirme lockt mit Bars,Cafés und einer Zigarren-Manufaktur

Die Straße der Regenschirme lockt mit Bars,Cafés und einer Zigarren-Manufaktur. Foto: mg

Dominikanische Republik: Puerto Platas Altstadt ist immer einen Besuch wert

Die Heladeria Mariposa bietet tolles Eis und im ersten Stock einen Balkon mit einem super Blick

Die Heladeria Mariposa bietet tolles Eis und im ersten Stock einen Balkon mit einem super Blick. Foto: mg

Ganz in Rosa: die Calejon Rosada unweit des Plaza de Independencia

Ganz in Rosa: die Calejon Rosada unweit des Plaza de Independencia. Foto: mg

Manche Tage beginnen einfach wunderbar. Zwar regnet es wie aus Gießkannen, dem Besuch in der Rumfabrik Macorix kann das jedoch nichts anhaben. Die Führung ist kurz und interessant, die Geschichten spannend.Denn Macorix ist nicht etwa ein Familienname, sondern der Begriff für die Ureinwohner der Dominikanischen Republik. Sie lebten hier noch vor den Tainos, die bei Ankunft von Kolumbus im 15. Jahrhundert auf der Insel lebten.Doch zurück zum Rum und zu einer spannenden Verkostung.

Rum ist gleich Rum? Von wegen. Wir probieren acht verschiedene Sorten, mit Cocos und Vanille, pur und mit Cola gemischt. Es ist ein sehr belebendes Erlebnis. Und eine gute Grundlage für einen unterhaltsamen Tag in der kolonialen Altstadt von Puerto Plata im Norden der Dominikanischen Republik. Sie ist nicht allzu groß, hat aber dennoch mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick erscheint. Das beginnt schon bei der großen Plaza de la Independencia. Im dortigen Pavillon wird nachmittags regelmäßig Live-Musik gespielt. Die Fassaden der Häuser spiegeln das viktorianische Zeitalter wider, die Kathedrale ist zwar nicht sehr alt, aber von gewaltigen Ausmaßen. 

In der Heladeria Mariposa gibt es zum Beispiel Seetrauben-Eis

Zu den Highlights des Platzes gehören das Casa Azul mit Bar und Grill-Restaurant sowie direkt daneben die Heladeria Mariposa. Sie bietet neben einem schönen Balkon in der ersten Etage mit Blick auf den Platz diverse Eis-Spezialitäten, eine davon wird aus den Früchten der Meer- oder Seetraube (Coccoloba) hergestellt. Der Baum hat Früchte wie Weinreben und wächst entlang der gesamten Nordküste.Diese ist auch für ihre großen Bernstein-Vorkommen bekannt, weshalb sie oft auch Bernstein-Küste genannt wird. Der edle Stein wird noch heute in drei großen Minen abgebaut.

Seit 1982 ist ihm in einem schönen kolonialen Haus ein Museum gewidmet, dessen Logo ein ganz Besonderes ist: Es ist dem des Films „Jurassic Park“ nachgeahmt.Die Genehmigung dafür hat Regisseur Steven Spielberg persönlich gegeben: Er war vor den Dreharbeiten im Museum, um sich im Bernstein eingeschlossene Tiere anzuschauen, die aus der Zeit der Dinosaurier stammen. Eines der Highlights ist eine rund fünf Millionen Jahre alte Mini-Eidechse. Besonders verblüffend: Die Art hat sich bis heute kaum verändert.Im unteren Teil des Amber-Museums ist seit kurzem ein kleines Tabak-Museum untergebracht.

Nach einem Einblick in die Kunst des Zigarren-Drehens bummeln wir weiter durch die Stadt. Es geht in den netten Souvenir-Shop Island Treasures, durch die Regenschirmstraße mit Bars und Cafes sowie in die Calejon Rosada. Die gänzlich in Rosa getauchte Gasse ist der absolute Insta-Hotspot Puerto Platas.Zur Festung San Felipe führt anschließend eine schön gemachte Promenade. Die Festung selbst ist kein Muss, dafür ist der Blick auf Taino Bay großartig: Im Winter liegt dort nahezu jeden Tag mindestens ein Megaliner, aktuell etwa von Norwegian Cruise Line, Celebrity Cruises und Royal Caribbean. Wenn deren Gäste Puerto Plata stürmen, platzt die Stadt kurzzeitig fast aus den Nähten. Zum Glück verschwinden sie nach wenigen Stunden wieder. Die schönen Cafés, Bars und Restaurants gehören dann ganz wieder Einheimischen und „normalen“ Touristen. 

Matthias Gürtler