USA

Die USA werden grüner

Ökologisch ausgerichteter Tourismus spielt - wie in den Everglades - eine immer größere Rolle im USA-Tourismus.

Ökologisch ausgerichteter Tourismus spielt - wie in den Everglades - eine immer größere Rolle im USA-Tourismus. Foto: stock.xchng

Mega-Trends Shopping und Ökologie – doch die USA bieten viel mehr

In der ITB-USA-Halle rieben sich die Aussteller die Hände: Der starke Euro hat die Trendwende gebracht, die Deutschen zieht es wieder massiv in die Staaten. Alle bezeichnen Shopping als den Mega-Trend, George Fertitta, CEO von New York & Company, bringt es auf den Nenner: „Mit einem Koffer anreisen, aber mit zweien oder dreien abfliegen.“ Deutsche fragten verstärkt nach Hochwertigem, kaum noch nach Outlet-Centern, berichtet Georgia-Repräsentant Wolfgang Streitbörger. Atlanta habe keine Schwierigkeit, diese Nachfrage zu bedienen. Explizit auf Luxus setzt Floridas Greater Fort Lauderdale mit vielen neuen Oberklasse-Hotels, edlen Restaurants und einem neuen „Dress Code“ für legere Mode. Was mit Blick auf den amtierenden Präsidenten unglaublich scheint: Amerika wird grün, sprich umweltfreundlich. Das ist definitiv der zweite große Trend. Visit Florida hebt Ökothemen ganz besonders hervor – von Naturschutzprogrammen in den Everglades, Tierschutz an der Westküste bis zur Korallenzucht auf den Keys. „Die Erderwärmung treibt uns Gäste zu“, berichtet Nance Larsen aus Anchorage in Alaska: „Gletscher-Touren boomen“. Nanci Sikes vom Tuolumne County Visitors Bureau spricht davon, dass Deutsche ganze zwei Wochen allein in der Region am Yosemite-Park mit „Rafting, Wandern, Radfahren, Klettern und Höhlentourismus“ verbringen. Chicago sei dabei, „eine der grünsten Städte des Landes zu werden“, der Bürgermeister setze sich massiv dafür ein, berichtet Gail Orr. Tinsy Lipchac von Visit Pittsburgh skizziert eine ergrünende Stahlstadt mit als ökologisch zertifiziertem Tagungszentrum und Kindermuseum. Im Oktober solle der 250-Meilen-Rad-und-Wanderweg nach Washington fertig werden. Philadelphia bietet sogar Kajaking auf seinen zwei Flüssen. Wenn die Barnes Collection im Mai 2009 in die Stadt ziehe, werde Philadelphia zur „Impressionisten-Hauptstadt der USA“, weiß Sarah Hines. Das Philadelphia Museum of Art zeige ab Ende 2008 eine große Cézanne-Ausstellung. In der Hauptstadt Washington wird dieses Jahr ein unterirdisches Besucherzentrum am Capitol eröffnet, zudem würden massiv Hotels für die Amtseinführung des neuen Präsidenten renoviert, so Matt Gaffney, Präsident und CEO der Capital Region.
Christian Boergen