Reise-Reportagen USA

USA: Weites Land

Wer’s gemütlich mag, kann auf dem Raddampfer einschiffen.

Wer’s gemütlich mag, kann auf dem Raddampfer einschiffen.

Der Mittlere Westen bietet Abenteuer für jede Zielgruppe

Ein Wohnmobil ist ideal, um den relativ dünn besiedelten Mittleren Westen zu erkunden. Fotos: USA River Cruises, hw

Ein Wohnmobil ist ideal, um den relativ dünn besiedelten Mittleren Westen zu erkunden. Fotos: USA River Cruises, hw

Der Mittlere Westen ist ein Paradies für alle, die ein Amerika abseits der bekannten US-Megametropolen suchen. Der Name „Midwest“ ist irreführend, denn es handelt sich hierbei um den zentralen nördlichen Teil der USA. Diese Region bildet mit Norddakota, Ohio und Missouri ein Dreieck, das mit 2.200 Quadratkilometern etwa so groß ist wie ganz Westeuropa. Doch leben darin nur 65 Millionen Menschen, also rund 20 Millionen weniger als in Deutschland. Trotzdem bietet diese weitläufige Region viele Attraktionen, von denen einige sogar Weltgeltung haben.

Süddakota etwa beherbergt den Mount Rushmore. Das ist der Granitfelsen, in dem die 20 Meter großen Köpfe der US-Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln eingemeißelt sind.

Weltberühmt sind auch die Amish-Siedlungen in Ohio und Indiana. Die Amish entstammen schweizerischen Einwanderern. Noch heute lehnen sie viele moderne Einrichtungen wie Elektrizität, Telefon und Autos ab. Ihre Produkte sind teuer und begehrt und werden über eigene Filialen im ganzen Land verkauft.

Die größte Stadt der weitläufigen Region ist Chicago. Hier beginnt die berühmte Route 66, die über 1.000 Kilometer durch Midwest führt. Entlang dieser Straße wurden viele Einrichtungen aus den 20er und 30er Jahren wieder hergerichtet, so dass man sich immer wieder in eine andere Zeit zurückversetzt fühlt.
Nördlich von St. Louis befinden sich die Mark-Twain-Höhlen, die an die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn erinnern. Kansas City ist bekannt aus vielen Wildwestdramen und den Schießereien von Bonnie & Clyde.
Doch der eigentliche Charme des Midwest sind die vielen unspektakulären Möglichkeiten und Erlebnisse. Beispielsweise eine 24-Stunden-Tour im originalgetreuen Planwagen oder einer Postkutsche durch die Prärie. Oder „Urlaub auf dem Bauernhof“ der Superlative: Von morgens bis abends auf dem Pferd, um Langhorn-Rinder auf dem 17 Quadratkilometer großen Ranch-Gelände zu betreuen.

Der Mittlere Westen bietet auch viel Spaß für Kinder. Für ein paar Planschtage bietet sich Amerikas größter Wasserpark, Noah’s Ark Waterpark, in Wisconsin Dells an. In Indiana Beach gibt es sechs Achterbahnen, die für ?jede „Leistungsstufe“ das richtige Bauchkribbeln schaffen.

Doch auch Shopping muss nicht zu kurz kommen. In Bloomington in Minnesota befindet sich Amerikas größte Shopping-Mall. Rund 400 Geschäfte reihen sich entlang der insgesamt vier Kilometer langen Shopping-Korridore.

Für eine Rundreise im Mittleren Westen bieten sich entweder ein geräumiger SUV an, mit dem man von Hotel zu Hotel zieht, oder ein Wohnwagen. Der SUV sollte Platz für Zelt, Grill, Fahrräder oder Kanu bieten.

Alternativ zum Auto kann man auch das Schiff wählen. Es gibt viele River Cruises auf dem Mississippi und seinen meist abgelegenen Seitenflüssen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte wissen: In vielen Landesteilen gibt es keine Hotels. Jedoch stehen einfache Chalets oder Bungalows als Unterkunft zur Verfügung.
Anspruchsvolle Restaurants sind ebenfalls Fehlanzeige, einfache Diners oder Coffeeshops sind die Regel. Außerhalb der Städte versorgt man sich am besten selbst, indem man in einem der Mega-Märkte das Auto und die Kühltaschen vollpackt. Und noch ein Hinweis: Das Handy kann daheim bleiben. Der größte Teil des Midwest hat keine Netzabdeckung.
Harald Weiss
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