USA

Atlanta: Diese Stadt schläft nie

Atlantas Zentrum ist nicht so prickelnd, die Stadtviertel aber umso mehr. Foto: jmw

Weltgrößtes Aquarium, viel Kultur und ein buntes Nachtleben

Zu den beliebtesten US-Städten bei deutschen Besuchern zählt Atlanta nicht gerade. Dabei kann die Metropole im Südosten des Landes mit zahlreichen Rekorden punkten. Der verkehrsreichste Flughafen der Welt befindet sich hier, zahlreiche multinationale Konzerne wie Coca Cola, UPS oder CNN haben dort ihren Hauptsitz, und auch das weltgrößte Aquarium liegt mitten im Herzen der City, die im Großraum inzwischen knapp sechs Millionen Einwohner zählt und weiter kräftig wächst.

Alleine das Georgia Aquarium lohnt schon den Besuch Atlantas. In kleinen und großen Bassins tummeln sich nicht nur Walhaie und Rochen, sondern auch Riesenkrabben, Alligatoren sowie Hunderte weiterer Meeres- und Flussbewohner. Gigantische Panoramafenster und durchsichtige Tunnel ermöglichen den Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Unterwasserwelt aller Kontinente. Und wer das Risiko liebt, kann sogar kleine Haie mit der Hand streicheln.

Nach dem Verlassen des Aquariums befinden sich die Besucher im Herzen der Stadt. Doch das Zentrum Atlantas wirkt wie viele nordamerikanische Großstädte nicht besonders einladend: Die mächtigen Hochhäuser werfen breite Schatten, die Straßen scheinen besonders bei schlechtem Wetter seltsam unbelebt und Fußgänger sind eine seltene Spezies.

Wer Atlanta wirklich kennen lernen möchte, muss sich also in die einzelnen Stadtviertel aufmachen, die nicht nur mit Südstaaten-Charme, sondern auch einer multikulturellen Atmosphäre und vielen Museen locken.

Zu den besonders sehenswerten Orten zählt in der Geburtsstadt des schwarzen Bürgerrechtlers die Martin Luther King Jr. National Historic Site – ein Ausstellungsgelände, das ganz in der Nähe von Kings Geburtshaus errichtet wurde. Die Besucher können hier in die Höhen und Tiefen der Bürgerrechtsbewegung eintauchen, die in den 60er Jahren zur Gleichberechtigung der Farbigen führte.

Historisch Interessierte sollten auch das Jimmy Carter Museum besichtigen, in dem die Regierungszeit des ehemaligen Präsidenten ausführlich dargestellt wird. Und auch Kunstfreunde kommen in Atlanta auf ihre Kosten: Das High Museum of Art zählt zu den führenden Häusern in den USA und zeigt mehr als 11.000 Werke berühmter amerikanischer und europäischer Künstler.

Doch die Stadt bietet noch weit mehr. In unzähligen Shopping Malls lässt es sich vortrefflich einkaufen und bummeln, und wer Wert auf ein buntes Nachtleben legt, wird ebenfalls fündig. Dazu lohnt vor allem ein Abstecher nach Virginia Highland, ein historischer Stadtteil, der Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Zahlreiche Geschäfte, Restaurants, Bars und Kneipen laden zum Verweilen ein und ziehen vor allem an den Wochenenden die Besucher an. Doch auch in Midtown, Little Five Points oder East Atlanta werden Nachtschwärmer fündig. Fazit: Auch Atlanta ist eine amerikanische Stadt, die niemals schläft.
Jörg-Michael Weiß
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