USA

„Film ab“ am Lake Lure

Beim „Dirty Dancing Festival“ vom 16. bis 18. September werden Musik ...

North Carolina feiert sich mit einem Festival als „Hollywood des Ostens“

... und natürlich Tanz geboten. Fotos: gsg

"Alles auf Anfang". Regisseur Emile Ardolino mutet seinen Filmdarstellern einiges zu. Die Proben dauern oft bis Mitternacht. Vor fast einem Vierteljahrhundert war Lake Lure, der romantische Kunstsee im Westen North Carolinas, Drehort des Kinohits Dirty Dancing. Später belegt das Tanzspektakel auf Zelluloid den ersten Platz unter den von Frauen meistgesehenen Film.

In Erinnerung an die zu Herzen rührende Leinwandbegegnung mit Johnny Castle (Pattrick Swayze) und "Baby" Frances Housemans (Jennifer Grey) feiert North Carolina jedes Jahr im September am Lake Lure ein zweitägiges "Dirty Dancing Festival". Unter freiem Himmel mit Musik, Tanz - und natürlich dem Film selbst.

Alle, die sich wehmütig erinnern wollen, sehen noch einmal auf einer Großleinwand Szenen der Liebesgeschichte vom Tanzlehrer und seiner rassigen Liebespartnerin. Geschichten rund um den Erfolgsstreifen wechseln ab mit Tanzwettbewerben nach originalen Soundtracks, Wettbewerb im Wassermelonentragen und einer Live-Gala im Stil der sechziger Jahre. Amateure und Profis sind aufgerufen, berühmte Hits aus dem Leinwandwerk nachzutanzen oder sich bei Hebefiguren auf dem berühmten Lake Lift, einer Art Unterwasserpodium, zu profilieren. Ins Alter gekommene Darsteller von einst, die sich neugierigen Fragen cineastischbegeisterter Besucher stellen, runden das Mammutprogramm ab."

Als 'Hollywood des Ostens' verfügt North Carolina über mehr Studios und Produktionsstätten als jeder andere US Bundesstaat", unterstreicht Wit Tuttel vom Tourismusbüro, die Bedeutung der Region für amerikanische Filmemacher. Belegt ist, dass über 1.500 Streifen und Fernsehserien an Drehorten zwischen Ashville und den Black Mountains entstanden. So "Der letzte Mohikaner" mit Daniel Day-Lewis am Chimney Rock (1992) und die berühmten Laufszenen zum Blockbuster "Forrest Gump" mit Tom Hanks (1994). Besonders häufig suchten sich Regisseure und Produzenten das Anwesen Biltmoore Estate bei Ashville für Dreharbeiten aus. Grace Kelly posierte hier 1956 in "Der letzte Schwan" vor der Kamera, Peter Sellers in "Willkommen Mr. Chance" aus dem Jahr 1979 und Anthony Hopkins Anfang 2.000 in "Hannibal".

Der Lake Lure, der laut National Geographic zu den zehn schönsten künstlichen Seen der Welt zählt, habe mit dem jährlichen Dirty-Dancing-Festival echten Kultstatus erreicht, ist sich Wit Tuttel sicher. Und: Wer das Revival-Fest besucht, könne gleich im Umkreis von weniger als 100 Kilometern naturbelassener Berg- Seen- und Waldlandschaft eine Tour durch mehr als fünfzig Jahre amerikanischer Kinogeschichte unternehmen.
Günter von Saint-George
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