USA

Leckeres Greenville

Es ist angerichtet: Das „Sunday Supper“ bildet den krönenden Abschluss des Euphoria-Festivals in Greenville.

Es ist angerichtet: Das „Sunday Supper“ bildet den krönenden Abschluss des Euphoria-Festivals in Greenville.

South Carolina: Der Geburtsort des Cheeseburgers ist ein Gourmet-Mekka

Deutsche Wertarbeit: Im benachbarten Spartanburg kann man SUVs der Marke BMW testen.

Deutsche Wertarbeit: Im benachbarten Spartanburg kann man SUVs der Marke BMW testen. Fotos: cb

Beidseits des Reedy Rivers, erstreckt sich die 80.000 Einwohner zählende Stadt Greenville zu Füßen der Blue Ridge Mountains im nordwestlichen South Carolina. Während der US-Bundesstaat die Erfindung des Barbecues für sich in Anspruch nimmt und sogar einen „Barbecue Trail“ vermarktet, gilt Greenville als Heimat des Cheeseburgers. Auf dem Weg zur führenden Gourmetstadt des Südens emanzipieren sich die 600 Restaurants zusehends von dieser Vergangenheit. Duane Parrish, Direktor von Tourism South Carolina, nennt Greenville „die wohl am meisten verwandelte City im Südwesten der USA“.

So warten fast alle Downtown-Restaurants mit Menüs rund um Hopfen und Malz auf, verrät Biersommelier Jon Richards bei einer Brauerei-Tour. In der Schankstube der Swamp Rabbit Brewery bekennt sich Braumeister Ben Pearson zum deutschen Reinheitsgebot und kredenzt dennoch Kuriositäten wie belgisches White Ale mit Koriander sowie Red Whitey mit Himbeeren. Auch Thomas Creek braut mit Quellwasser aus den nahe gelegenen Blue Ridge Mountains, exportiert seine Biere bereits und ist dabei, die 1,7 Millionen Liter Jahresproduktion zu verdoppeln. Die Probierstube bietet Spezialbiere mit bis zu 12,5 Prozent Alkohol.

Reinheitsgebot und bayerische Autos
Will McCameron, Chef der Brewery 85, hat in München Brauereiingenieur studiert und konzentriert sich am BMW-Werk im benachbarten Spartanburg auf den europäischen Markt. Dort produzieren die Bayern ihre Geländelimousinen der X-Serie und lassen in der „Performance ‧Driving School“ auch Urlauber ans Steuer. Dabei werden fünf verschiedene BMW-Modelle durch einen Kurvenkurs navigiert, oder es geht im X5 über Stock und Stein sowie durchs Wasser. Gleich nebenan liegt übrigens der internationale Airport Greenville-Spartanburg.

Aber zurück zur Kulinarik-Hochburg Greenville. Höhepunkt der Genusskultur ist das „Euphoria“-Festival im September, an dem sich neben Spitzenköchen auch viele Musiker beteiligen. Mal begleitet Livemusik am Amphitheater des Peace Centers den „Geschmack des Südens“ der Upstate-Restaurants oder Countrymusiker verraten ihre Rezepte für gute Songs. Beim Farmers Market wird samstags auf der Main Street Biogemüse feilgeboten und beim Euphoria-„Tasting Showcase“ kann im Schatten dreier Zelte nach Herzenslust probiert werden. Mit von der Partie sind bayerische Brezeln, Cupcakes, die Greenville-Filiale der deutschen Feinkostkette „Vom Fass“, französisches Brot sowie Bier, Wein und sogar Tequila von Filmstar George Clooney.

Genießen auf dem „Sunday Supper“
Originell ist auch der „Traffic Jam“ in Form einer Wagenburg aus Food Trucks am alten Zigarrenlager, die während des Euphoria-Festivals aufgebaut ist. Höhepunkt ist zweifellos das „Sunday Supper“ im Wyche Pavillon am Reedy River. Dabei erläutern Chefköche zwanglos Spezialitäten wie Schinken vom Guinea-Schwein, scharf-saure Vietnam-Suppe, geräucherte Bergforelle auf Sellerie-Apfel-Salat oder Cajun-Fisch auf goldenem Charlestonreis. Am Knochen über offenem Feuer gegrillte Ribeye-Steaks zergehen auf der Zunge. Da sollte sich der Gast gut überlegen, ob er nach dem Besuch des Gourmet-Mekkas nicht die überflüssigen Pfunde in den Blue Ridge Mountains wieder abtrainiert.

Weitere Infos zu Greenville sind im Internet unter www.greenvillesc.gov zu finden. Über das Euphoria-Festival erfährt man Näheres unter www.euphoriagreenville.com.
Christian Boergen