USA

Seattle: Hoch hinauf und unterirdisch

Blick von der Space Needle auf Seattle und den Mount Rainier

Blick von der Space Needle auf Seattle und den Mount Rainier

In der Westküsten-Metropole kann man sich nur wohlfühlen

Sehenswert: der Chihuly-Garten und die Space Needle

Sehenswert: der Chihuly-Garten und die Space Needle. Fotos: ras

Wer glaubt, dass man die Westküstenstadt links liegen lassen könne, weil man schließlich den Film „Schlaflos in Seattle“ auswendig kennt, verpasst eine der lebenswertesten Metropolen Amerikas. Und wer meint, dass sich die kulinarischen Köstlichkeiten auf Starbucks-Kaffee und den dazugehörigen Süßkram beschränkten, weil die Fans eine halbe Stunde vor dem ersten Laden der ortsansässigen Kette auf ein Gebräu mit der Kult-Bohne warten, sollte sich vor dem Geschäft besser in die andere Richtung drehen. Denn gegenüber liegt der Pike Place Market.

Seit über 100 Jahren ist der Markt eine Institution in Seattle. Ein Lebensmittelstand steht neben dem anderen, frisch gebrautes Bier hier, rote Kartoffeln da. Zeigefingerlange Weintrauben lagern neben orangefarbenen Himbeeren. Und natürlich fangfrischer Fisch, schließlich liegt Seattle am Pazifik.

Auf Eis lagern Hummer, Austern, Lachs und Krabben, die zu leckeren Crab Cakes werden. Umlagert ist der Fischstand, an dem einst der Motivationsfilm „Fish!“ gedreht wurde. Lang ist auch die Schlange am Clam-Chowder-Stand. Kein Wunder, denn diese Suppe wurde mehrmals zur besten sämigen Muschelsuppe Amerikas gewählt. Dies und weitere Details weiß Michael Rogers von www.seattlefoodtours.com, der Probiertouren rund um den Markt anbietet.

Nach so viel Essen sollte man sich bewegen. Radfahren ist in den Metropolen Amerikas eher unüblich, in Seattle aber nicht. Trotz Berg und Tal, es gibt viele Fahrradfahrer und -wege. Selbst Busse nehmen Räder mit.

Nur 20 Minuten außerhalb des Zentrums wirkt die Stadt dörflich. Die kleinen Cafés erinnern an den Beginn der Grünen-Bewegung im Deutschland der 80er Jahre. Gleich daneben gibt es Viertel mit großen, gepflegten Häusern. Deren Bewohner lassen im Sommer ihre Gärten austrocknen, um Wasser zu sparen. Obwohl – Wasser gibt es um Seattle eigentlich genug. Und Inseln, auf denen auch bekannte Bürger wie Microsoft-Gründer Bill Gates wohnen.

Kurios und einen Besuch wert ist Seattle auch unter der Erde. Denn ein Teil der Stadt wurde einfach auf ein existierendes Stadtviertel draufgesetzt, so dass man nun unter der Erde volle drei Straßenblocks ablaufen kann – inklusive Saloon und Einkaufsmeile (www.undergroundtour.com).

Hoch hinauf geht es dagegen mit dem Aufzug auf die Space Needle. Das 184 Meter hohe Wahrzeichen bietet eine gute Aussicht auf die Stadt und den fast 4.400 Meter hohen Mount Rainier. Der Besuch des Drehrestaurants ist bei gutem Wetter nicht nur des guten Essens wegen ein Highlight.

Unter der Space Needle befinden sich das Museum für populäre Musik und der Chihuly Garden. Der Garten des Glaskünstlers Dave Chihuly ist so bunt und sehenswert wie Seattle selbst.
Sylvia Raschke
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