USA: Tampa, die drittgrößte Stadt Floridas bietet Action, Kultur und Party
Zigarren werden bei J.C. Newmann von Hand gerollt. Foto: ah
Wenn Urlauber Tampa besuchen, hat das meist einen Grund: Busch Gardens. Der Freizeitpark, der 20 Autominuten nördlich der City liegt, ist eine Mischung aus furchteinflößenden Achterbahnen und einem Zoo.
Dass die drittgrößte Stadt Floridas neben ihrem berühmten Freizeitpark weitere tolle Sehenswürdigkeiten bietet, hat sich längst herumgesprochen. Seit Jahren steigt die Gästezahl in der Tampa Bay Area. Zentral wohnen Touristen in den Hotels in Downtown an der Mündung des Hillborough Rivers, wo Ketten wie Marriott, Westin oder Hyatt Vier-Sterne-Häuser betreiben.
Ein Spaziergang auf dem Riverwalk ist ein absolutes Muss
Eine der Hauptattraktionen der Stadt liegt vor der Tür: ein Spaziergang auf dem Riverwalk. Die vier Kilometer lange Flaniermeile am linken Ufer des Flusses führt mitten durch Downtown. Von hier bieten sich spektakuläre Blicke auf die Skyline. Zudem verläuft der Walk durch Parks und führt am Tampa Museum of Art vorbei. Auf der anderen Uferseite fällt der Blick auf ein Areal mit vielen Türmchen im Zuckerbäckerstil. Es ist die Tampa University, die ursprünglich als Tampa Bay Hotel gebaut wurde.
Geschaffen wurde der beeindruckende Bau von Henry B. Plant, einem Eisenbahnmagnaten, der das westliche Florida touristisch erschloss. Heute werden die Räumlichkeiten als Vorlesungssäle genutzt, Studenten lümmeln in Hängematten in dem wunderschönen Park, der mit uralten Eichen voll Spanischem Moos die perfekte Südstaaten-Kulisse gibt.Tampa ist für seine Party-Szene bekannt.
Im Stadtteil Ybor City wird gefeiert
Die besten Feiern finden im Stadtteil Ybor City statt. Diesen erreichen Touristen bequem von der Water Street in Downtown aus, indem sie die kostenlose historischer Trambahn nutzen.
Am Abend erwacht das Leben in Ybor. Dann gehen Besucher auf der Schlagader des Viertels, der 7th Avenue, auf Entdeckungstour und genießen Live-Musik. Der Trubel auf der 7th Avenue braucht dabei den Vergleich mit der Bourbon Street in New Orleans nicht zu scheuen. Aber auch bei Tageslicht lohnt ein Besuch. Gäste wandeln dann auf den Spuren der Einwanderer.
In den 1920er Jahren gab es mehr als 200 Zigarrenfabriken in Ybor City
Gegründet wurde das Viertel von Vicente Martinez Ybor, der aus einem riesigen Sumpf ein Zigarren-Imperium aufbaute. Das zog Nachahmer an. Und so gab es in den 1920er Jahren mehr als 200 Zigarrenfabriken in Ybor City. Die „Great Depression“ sorgte in den Folgejahren für den Untergang der lukrativen Industrie. Nicht ganz unschuldig daran war Hollywood. In den 1930ern sorgten Stars wie Bogart für eine Abkehr von der „Dicken“ hin zur schlanken Kippe. Heute existiert in Ybor nur noch eine Zigarrenfabrik: die J.C. Newam Cigar Company.
Dort lernen Touristen bei einstündigen „Hinter den Kulissen“-Touren alles über die Geschichte der Firma und über die Produktion. Interessant sind die Überbleibsel der Einwanderer im Viertel. Sie wurden durch die Job-Möglichkeiten direkt von Ellis Island in New York in den Süden der USA geleitet. In Ybor hatten sie ihre eigenen „Social Clubs“ mit großem Ballsaal und einem Kino für die Auswandererfamilien.
Heute existiert in Ybor nur noch der italienische Social Club. Im ehemaligen spanischen Club residiert heute eine Gothic-Disco. Dies zeigt, wie sich der Stadtteil verändert hat. Er ist hip und das Viertel Ybor wird mehr und mehr gentrifiziert. Heute bestimmen nicht mehr die Arbeiter in den Fabriken das Bild des Viertels, sondern Hipster, Bars, Tattoo-Geschäfte und Mikrobrauereien.
Ybor-City erkunden
Wer tiefer in die Geschichte des Stadtteils Ybor City einsteigen möchte, kann an einer HistoricWalking Tour von Max Herman teilnehmen. Der Experte ist in dem Viertel aufgewachsen und zeigt auf der rund zweistündigen Tour sehenswerte Punkte von Ybor und unterhält die kleine Gruppe mit lustigen Anekdoten. Kontakt per E-Mail an max(at)yborwalkingtours.com.
