Sharjah

Kultur und Tradition Sharjahs erleben

Die Skyline der Hauptstadt Sharjah – als Reiseziel ist das Emirat in Deutschland noch relativ unbekannt.

Die Skyline der Hauptstadt Sharjah – als Reiseziel ist das Emirat in Deutschland noch relativ unbekannt.

FVA-Chef Mohamed Al Noman über die Zukunft als Reiseziel

Will Sharjah als Familienziel etablieren: FVA-Chef Mohamed Al Noman.

Will Sharjah als Familienziel etablieren: FVA-Chef Mohamed Al Noman. Fotos: stock.xchng, FVA Sharjah

Sharjah ist das flächenmäßig drittgrößte Emirat und gemessen am Wirtschaftswachstum ebenfalls die Nummer drei innerhalb der Vereinigten Arabischen Emirate. Trotz der dynamischen Entwicklung hat das Land seinen typischen Charakter und die Traditionen bewahrt. Über die künftige Entwicklung als Reiseziel sprach touristik aktuell mit Mohamed Al Noman, Direktor des Sharjah Commerce and Tourism Development. ta: Wo sehen Sie Sharjah künftig auf der touristischen Landkarte?
Mohamed Al Noman: Unser Emirat wird als Kulturmetropole des Mittleren Ostens empfunden, also ist das Festhalten an der islamischen und arabischen Kultur ein wichtiger Bestandteil unserer Entwicklung. Wir setzen deshalb auch weiterhin vor allem auf kulturelle Events, werden daneben aber führende internationale Sportereignisse wie die Formel-1-Powerboat-Meisterschaften etablieren. ta: 1998 wurde Sharjah zur Kulturhauptstadt der Arabischen Welt durch die Unesco erklärt, auch geografisch ist Ihr Land sehr interessant. Leider sind diese Aspekte viel zu wenig bekannt bei Urlaubsreisenden und Reisebüros. Wie reagieren Sie darauf?
Al Noman: Wir nehmen an den wichtigen Messen und Veranstaltungen nicht nur für die internationalen Reisenden, sondern vor allem für die Reiseindustrie teil, darunter auch die ITB. Außerdem haben wir seit Oktober 2007 eine Repräsentanz für den deutschsprachigen Raum sowie eine PR-Agentur. ta: Haben Sie dabei eine bestimmte Zielgruppe im Fokus, für die Sharjah als Urlaubsdestination besonders geeignet erscheint?
Al Noman: Wir haben von Anfang an Sharjah als Familienziel positioniert und werden daran festhalten, denn wir sehen in diesem Segment – nicht nur in Deutschland – ein großes Potenzial. ta: Wie viele deutschsprachige Gäste hatten Sie im vergangenen Jahr, und wie geht Ihrer Erwartung nach die Entwicklung weiter?
Al Noman: Es waren bis August 2007 rund 70.000 Gäste aus den deutschsprachigen Ländern bei uns, und wir möchten in diesem Jahr rund 80.000 erreichen. Und mit der Weiterentwicklung der Infrastruktur und neuen Attraktionen erwarten wir ein stabiles Wachstum aus Europa für die nächsten Jahre. ta: Wie hält da die Hotellerie mit? Gibt es genügend Kapazitäten in den verschiedenen Kategorien, um die steigende Nachfrage ausreichend zu bedienen?
Al Noman: Im ersten Halbjahr 2007 haben 15 neue Hotels eröffnet, somit gibt es jetzt insgesamt 89 Häuser in Sharjah. Diese rangieren in allen Klassifizierungen bis hin zu Fünf-Sterne-Hotels, so dass vom ultraluxuriösen Aufenthalt bis zum einfachen Gästehaus alles angeboten wird. ta: Wie beschreiben Sie in kurzen Worten das Besondere an Sharjah?
Al Noman: Es gibt über 300 Moscheen in Sharjah, über 20 Museen mit verschiedenen Schwerpunkten wie Natur, Kunst, Wissenschaft, Archäologie und Entdeckungen. Dazu gibt es eine Küche mit Einflüssen aus Arabien, dem Libanon, Syrien und Marokko. Außerdem kann man auf einer Fahrt von der Golfküste durch die Berge zum Golf von Oman viel erleben und sehen, beispielsweise die Küstenstädte Dibba Al Hisn, Khor Fakkan und Kalba – oder einfach mal ein Kamelrennen besuchen.
Das Gespräch führte Hein Vogel
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