Oman

Oman: Keine Zukunftsmusik

Oman erfüllt vor allem den Traum von Tausendundeiner Nacht – hier in der Nähe von Nizwa.

Oman erfüllt vor allem den Traum von Tausendundeiner Nacht – hier in der Nähe von Nizwa. Foto: rfk

Das Sultanat setzt neue touristische Milliardenprojekte in der „Vision 2020“ um  

Außer Schnee haben sie alles, behaupten omanische Planer gerne: quirlige Souks, werthaltiges Kunsthandwerk, mehr als 500 Burgen, Wehrtürme und Festungen, mittelalterliche Wüstenstädte und beeindruckende Dünenlandschaften, Strände, Tauchriffe sowie Golfplätze und eine Landschaft zum Malen. Das Sultanat hebt sich mit dieser Vielfalt wohltuend von seinen Nachbarn ab.

Das entdecken immer mehr Gäste aus Europa. Ein Grund, weshalb sich der Anteil des Reisemarkts am Bruttosozialprodukt während der letzten zehn Jahre verdreifachte, Tendenz steigend. An touristischen Zukunftsprojekten mangelt es nicht. „Vision 2020“, das ökonomische Etappenziel Seiner Majestät Sultan Qaboos bin Said Al Saids, umfasst nicht nur den Bau von „Blue City“, einer Retortenstadt 100 Kilometer westlich von Muscat: 20 Hotels und Strand-Resorts, über 5.500 Apartments und Ferienvillen, ein 27-Loch-Golfplatz sowie Shopping Malls und ein Kreuzfahrthafen sind Teil der bis zu 20 Milliarden US-Dollar teuren Planung, deren erste Phase bis 2012 fertiggestellt sein soll.

Bis 2015 wird 20 Minuten von Muscats Stadtzentrum entfernt ein weiteres Mega-Millionen-Dollar-Projekt in den Sand gesetzt sein: „The Wave“ wird als künstliche Lagune mit Yachthafen für 300 Liegeplätze vorgestellt, inklusive Ferienapartments, Town Houses und Strandvillen, drei Luxus-Beach-Resorts (Fairmont und Kempinski) sowie 18-Loch-Golfplatz.

Ein ähnliches Konzept weist das „Yiti Marina“-Projekt auf, das bis 2013 in Citynähe mit drei luxuriösen Beach Resorts, Shopping Mall, 18-Loch-Golfplatz und Yachthafen entstehen wird.

Während Muscats opulentes neues Opernhaus zu den eher bescheidenen Investitionen des Sultanats zählt, wird die Verlegung des Containerhafens eine größere Sache: Im pittoresken Hafenbecken der Hauptstadt werden dann nur Kreuzfahrtriesen ihren „Port of Call“ haben und der Hauptstadt neue touristische Impulse geben. Schon jetzt laufen Muscat wöchentlich drei Kreuzfahrtschiffe an. Gedanken, wie das alles bezahlt werden soll, müssen sich die Planer nicht machen: Erdöl und Erdgas sind die zuverlässigen Quellen des Reichtums.

Informationen zum Oman gibt es im Internet unter www.omantourism.de.
Roland F. Karl
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