Sharjah

Sharjah: Teetrinken mit dem Scheich

Im Heritage Village wird Urlaubern die Kultur des Emirats näher gebracht.

Im Heritage Village wird Urlaubern die Kultur des Emirats näher gebracht.<br>Foto: Heritage Village

Sharjah will sich von den anderen Emiraten unterscheiden

Mit den großen Besucherzahlen des Nachbarn kann das Emirat Sharjah nicht mithalten und das ist wohl auch gut so. Schließlich unterscheidet sich das flächenmäßig drittgrößte Emirat nicht nur hinsichtlich der Gästezahlen – im ersten Halbjahr 2009 besuchten fast 36.000 deutsche Gäste das Land –, sondern vor allem durch die landschaftlichen Kontraste: So etwa mit dem ältesten Mangrovenwald von Arabien, einem Gebirge und langen Sandstränden. Immerhin ist Sharjah das einzige Emirat, das an zwei Küsten grenzt – den Golf von Oman und den Arabischen Golf.

Sharjah bedeutet übersetzt „aufgehende Sonne“. Diese Symbolik stimmt durchaus, betrachtet man die offizielle Statistik der Sharjah Commerce & Tourism Development Authority. Aktuell bietet das Emirat 109 Unterkünfte, davon 41 Hotels und 68 Apartment-Anlagen. Vier neue Hotels und eine Apartmentanlage sind in diesem Jahr dazugekommen. Das hat die Gesamtzahl an Zimmern um 14 Prozent auf insgesamt 8.523 steigen lassen. Trotzdem können sich die Hoteliers über eine gute Auslastung von 64 Prozent freuen. Für die zweite Jahreshälfte wird sogar noch eine bessere Belegung erwartet.

Doch die Planer behalten Augenmaß. Der Tourismusbehörde geht es nicht um einen lukrativen Massentourismus: „Natürlich will Sharjah an touristischer Größe gewinnen, bleibt hierbei aber moderat“, beschreibt Simone Rösel die Entwicklung. Sie vertritt in Deutschland das Emirat als Repräsentanz. Zu den Attraktionen zählen für sie Wüsten-Camps und -Safaris, die 20 Museen und Kunstgalerien sowie die König Faisal-Moschee, das größte Gebetshaus der Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch die verschiedenen Wassersportarten seien für Urlauber interessant. Als Zielgruppen sieht die Tourismuswerberin vor allem Familien und Kulturinteressierte.

Auch in Sharjah stehen die Baukräne nicht still, aber einen Bau-Boom wie im benachbarten Dubai gebe es nicht, beruhigt Rösel. Das gelte auch für das Megaprojekt der Sterneninsel „Nujoom Island“ an der arabischen Golfküste. Diese solle keine Hochburg nur für Touristen werden, sondern diene auch den Einheimischen und Nachbarn als attraktives Wohngebiet.

Den Vergleich mit Dubai hört Rösel ohnehin nicht so gern. Jahrelang hatte Sharjah um die eigene Identität in den Köpfen der Reisebüros und ihrer Kunden zu kämpfen, weil die Veranstalter das Emirat auf den Dubai-Seiten in den Katalogen darstellten. Um das zu ändern, sind für das kommende Jahr eine Roadshow und ein E-Learning-Programm geplant.

Weiterhin können sich Reisebüro-Mitarbeiter um die Einladung zum Teetrinken mit dem Landesherren bewerben. Der kommt wie schon in diesem Jahr in seiner Eigenschaft als Tourismusminister auf die ITB 2010 und spricht unter dem Motto „Meet the Sheik“ mit einem ausgewählten Kreis von Expedienten.

Weitere Infos zu Sharjah im Internet unter www.sharjahwelcome.com oder bei der Deutschland-Repräsentanz (E-Mail: sharjah(at)eyes2market.com).
Hein Vogel
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