Dubai

Dubai: Weite, Wüste, Wasser

Im Amphibienfahrzeug rollt man bei der Stadtrundfahrt zu Land und zu Wasser durch das Emirat.

Im Amphibienfahrzeug rollt man bei der Stadtrundfahrt zu Land und zu Wasser durch das Emirat. Foto: kib

Kontraste und Üppigkeit des Emirats faszinieren Kinder und Eltern

You like Dubai?“ – Der Neunjährige starrt die Fragende gebannt an. Die Frau zieht das schwarze Tuch ihres Niqab von der Augenpartie hinunter bis vor die Lippen, lacht und wiederholt ihre Frage. „Yes, Dubai is super!“, kommt jetzt die prompte Antwort.

Das Emirat lebt von und mit seinen Kontrasten: Bis auf Sehschlitze verhüllte Frauen sind hier ebenso anzutreffen wie knapp bekleidete Bikini-Schönheiten am Strand. Die Wüste umfängt Urlauber mit scheinbarem Nichts, zugleich gibt’s spektakuläre Hochhäuser, bis unter die Decken gefüllte Shopping Malls und 64 Kilometer Küste am Persischen Golf mit Sand und Sonne pur. Ein Füllhorn an Abwechslung, das auch Kinder fasziniert.

Zumal Dubai einem großen Abenteuerspielplatz gleicht: Eine der aufregendsten Fahrten bietet der „Wonder Bus“. Das Amphibienfahrzeug – laut Prospekt „das erste im Mittleren Osten“ – nimmt seine Fahrgäste an Land auf. Zunächst geht es wie bei einer gewöhnlichen Sightseeing-Tour mit Erklärungen des Guides auf der Straße entlang gen Altstadt.

Am Dubai Creek dann der Clou: Mit Schwung rauscht der Bus – begleitet vom Johlen der verblüfften Insassen – direkt ins Wasser. Dort tuckert er gemächlich als Schiff weiter und rollt nach einer Runde im Creek wieder an Land. Versenkbare Räder und zwei verschiedene Motoren ermöglichen diesen spannenden Wechsel zwischen den Elementen.

Ganz anders, doch ebenfalls begeisternd ist eine Jeep-Tour in die Wüste – etwa mit Arabian Adventures. An den Ausläufern der Wüste Rub al-Chali gibt es den ersten spektakulären Stopp: Der Fahrer lässt aus den Autoreifen jede Menge Luft heraus.
Nicht nur die Kinderherzen an Bord des Allradlers schlagen vor Aufregung schneller.

Denn jetzt wird es abenteuerlich. Nahezu platt haften die Reifen zwar besser auf dem Sand. Dennoch steht der Jeep – absichtlich – bald quer, seine Schnauze hängt tief nach unten, wenige Momente später jagt er mit hohem Tempo auf der anderen Seite der Sandkuhle nach oben. Jauchzen und auch mal ein kleiner Angstschrei schwirren durch den Wagen.

Wer Glück hat, sieht während der rasanten Fahrt die prominentesten Wüstenbewohner: Gazellen, die vor einigen Jahren wieder hier angesiedelt wurden. Alle anderen erleben ihr tierisches Glück bei der Falken-Show oder beim Kamelritt zum Abendessen im Beduinen-Camp. Dabei funkelt ein unglaublicher Sternenhimmel über der nachtdunklen Wüste.

Zur Faszination Dubais gehören außerdem gigantische Wasserparks, eine Inhouse-Skipiste, eine Eislaufbahn, tanzende Wasserfontänen und – von Oktober an – ein riesiges Legoland. Das einzige Problem für Familienurlauber in Dubai ist wohl die Frage: „Wie lange können wir bleiben, um möglichst viel erleben zu können?“
Rivka Kibel