Bahrain

Bahrain: Eine reiche Historie

Blick auf die Al-Fathe-Moschee in Manama

Blick auf die Al-Fathe-Moschee in Manama. Foto: ah

Das Königreich Bahrein lebt seine stolze 5.000 Jahre alte Geschichte und zeigt, dass es auch in der Moderne angekommen ist

Auf dem Bahrain International Circuit ist auch die Formel 1 zu Gast

Auf dem Bahrain International Circuit ist auch die Formel 1 zu Gast. Foto: ah

Flach ist es in Bahrain. Der höchste natürliche Punkt liegt auf 130 Metern Höhe. Da fällt so ein Hingucker wie das 240 Meter hohe Bahrain World Trade Center in der Skyline der Hauptstadt Manama natürlich besonders auf. Doch nicht nur die Höhe ist herausragend, markant sind die zwei Türme, die wie riesige Segel bereits aus der Ferne zu erblicken sind. Ein zweites Dubai ist das Königreich am Persischen Golf gemessen an der Skyline aber trotzdem nicht.

Und das will Bahrain auch gar nicht sein. Im Königreich setzt man stattdessen auf die 5.000 Jahre alte Geschichte. Das Traditionelle ist etwa im alten Souk von Manama zu finden. In die bunten Marktgassen gelangen Besucher durch das Stadttor Bab al Bahrain. Gesäumt wird der Souk von historischen Wohnhäusern wie dem Palast des Scheichs Isa bin Ali Al Khalifa aus dem 19. Jahrhundert. Manche malerischen Häuser am Basar stehen Touristen offen, die sich im kühlen Inneren in eine Zeit aus Tausendundeiner Nacht zurückversetzt fühlen.

Ein 4.000 Jahre altes Fischerdorf
Mehr über die reiche Historie erfahren Besucher im Nationalmuseum. Ein nachgebautes Dorf und eine Basargasse erzählen von den früheren Tagen des Königreichs. Geschichte aus erster Hand gibt es bei einem Besuch der Ausgrabungsstätte Saar. Vom gleichnamigen Fischerdorf, das 4.000 Jahre alt ist, sind noch Ruinen übrig, durch die man streifen kann. Auf historische Überreste treffen Touristen in Bahrain häufig. Nicht fehlen darf eine Stippvisite im Bahrain-Fort – einer mächtigen Befestigungsanlage, die die Unesco mittlerweile als schützenswertes Welterbe ausgezeichnet hat.

Schützenswert ist laut Unesco auch die Kultur der Perlentaucher. Die Schwerstarbeit ist im Königreich Bahrain eng mit der Insel und gleichnamigen Stadt Al-Muharraq verbunden. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Industrie ihren Höhepunkt. 2012 wurde der Perlenhandel und wichtige Stätten im Ort zum Unesco-Welterbe ernannt. Das Königreich versucht, der langen Geschichte mit einer neuen touristischen Attraktion gerecht zu werden.

So wird seit 2012 am so genannten Pearl Path gearbeitet. Dieser 3,5 Kilometer lange Spazierweg soll ab 2019 Besucher durch die engen Gassen von Al-Muharraq führen, wo sie mehr über die Perlenfischerei erfahren. Alte Herrenhäuser, die früher als Handels- oder Warenhäuser von der Perlenwirtschaft genutzt wurden, werden als kleine Museen aufbereitet.

Schnelle Flitzer im Königreich
Neben der Historie ist Bahrain stolz auf den Bahrain International Circuit. Einmal im Jahr pilgern Sportbegeisterte zu der 30 Kilometer von Manama entfernten Rennstrecke. Denn dort macht seit 2004 die Formel 1 Station. Am 8. April fahren Vettel, Hamilton und Bottas wieder um die Wette. Eingerahmt wird das riesige Event von einem bunten Entertainment-Programm. So gab in diesem Jahr etwa der Popstar Enrique Iglesias ein Konzert im Anschluss an das Rennen.

Mehr als zwölf Millionen Besucher strömen jedes Jahr in das Königreich – mehr als die Hälfte kommt aus dem benachbarten Saudi-Arabien. Die Saudis reisen über den 25 Kilometer langen Brückendamm King Fahad Causeway nach Bahrain. Über 50.000 Fahrzeuge quälen sich täglich darüber. Doch was machen die Saudis im Bahrain? Sie schauen sich die neuesten Hollywood- und Bollywood-Filme an. In Saudi-Arabien sind Kinos verboten.

Urlaub in Bahrain
Derzeit wird das Königreich von deutschen Touristen zumeist in Form eines Zwischenstopps oder von Kreuzfahrtgästen besucht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt zwei Tage. Bahrain ist bei FTI, Alltours und Thomas Cook im Programm.

Arne Hübner