Thailand

Chao Phraya: Von Königsstadt zu Königsstadt

Mit viel Liebe vom Reisfrachter zum Flusskreuzer umgebaut: die Mekhala mit acht kleinen, komfortablen Kabinen

Mit dem Flussschiff von Bangkok nach Bang Pa In

Per Fahrrad lässt sich die Tempelstadt Ayutthaya bestens erkunden, auch Wat Lokayasutharam, der Tempel des ruhenden Buddhas. Fotos: Asien Oasis, jm

Ayutthaya ist ein Ort auf dieser Welt, den man nie vergisst! Gegen Abend in der quadratischen Anlage von Wat Yai Chai Mongkol stehen, umgeben von gut 100 Buddha-Statuen, die in Reih und Glied von allen vier Seiten nach innen auf den 80 Meter hohen Chedi und den Besucher blicken: Das macht ruhig. Stolz. Auch nachdenklich. 
Dabei ist dieser wunderbare Tempel nur einer von einst 1.500 Tempeln der ehemaligen Königsstadt Ayutthaya. Die Unesco hat diese eindrucksvolle Ruinenstadt, eine der wunderbarsten in Asien, zur Weltkulturerbestätte erkoren. Und eine geradezu beruhigend schöne Tour auf dem Chao Phraya ist der beste Einstieg.
Die ehemalige Reisbarke Mekhala bringt Reisende in etwa 24 Stunden von der jetzigen thailändischen Haupt- und Königsstadt Bangkok nach Bang Pa In zur einstigen Sommerresidenz der Könige. „Bluthochdruck, Cholesterin, Gallensteine – ich hatte das alles schon“, sagt Erwin, IT-Spezialist aus München. „Und immer wenn ich flachliege, beschließe ich, mir wenigstens im Urlaub viel Zeit zu nehmen. Nichts einfach nur abzuhaken und dann weiter zu hetzen. Deshalb bin ich hier.“
Hier ist in diesem Fall ein Schiff: rund 20 Meter lang, etwa 100 Jahre alt, aus Teakholz, mit viel Liebe vom Reisfrachter zum kleinen Flusskreuzfahrtschiff umgebaut. Die Mekhala verfügt über acht Doppelkabinen, recht eng, aber alle mit eigenem Bad und WC. In der Kabine ist man aber sowieso nur zum Schlafen. Mit dem Auto oder Zug fährt man die einfache Strecke von Bangkok nach Ayutthaya in 90 Minuten. Wer die Mekhala bucht, plant die 16-fache Zeit ein. Genau das Richtige für Leute wie Erwin: eine gemütliche Reise mit grandiosem Ziel und spannenden Begegnungen zwischendurch.
Mekhala fahren heißt, beim Genießen schauen und erleben: Der Großstadtdschungel lichtet sich ab Nonthaburi. Dann zieht ländliche Idylle am Sonnendeck vorbei. Frauen erledigen per Kanu ihre Einkäufe, auch der Postbote paddelt von Haus zu Haus, Schulkinder werden vom Schulboot aufgesammelt. Nur wenige Kilometer nördlich von Bangkok ist der Chao Phraya noch die Lebensader wie früher. Der Fluss ist Bade-, Arbeits-, Markt-, Spiel- und Müllplatz. Er ist der Lebensraum. 
Die Mahlzeiten, leckere, nicht allzu scharfe Thai-Gerichte, gibt es an Bord. Abends ist das Deck fürs mehrgängige Dinner festlich gedeckt: Kerzenlicht unter Sternenglanz – Slow Food beim slow Trip nach Bang Pa In. Dort wird man abgeholt und macht dann in der Ruinenstadt Ayutthaya eine sehr gut geführte Fahrradtour zu einem Platz, den man vielleicht nie vergessen wird.

Jochen Müssig

Buchen

Nähere Informationen zu dieser Reise gibt es unter www.asian-oasis.com. Buchbar ist die Tour über DER Touristik, TUI und East Asia Tours. Reisebüros, die direkt buchen, erhalten 15 Prozent Provision.

Anzeige