China

Stopover im Reich der Mitte

Bei einem Stopover in Peking lohnt der Besuch des Himmelstempels. Bilder: twinsterphoto/istockphoto

Viele Städte stehen dem westlichen Reisenden auch ohne Visum offen

Die prächtige Skyline von Shanghai ist ein Hingucker. Foto: aiqingwang/istockphoto

Manchmal sind sie „gut“ getarnt: die Pandas von Chengdu. Foto: Hung_Chung_Chih / istockphoto

Eine China-Reise, das bedeutet meist etwas Bürokratie: Das Visum muss man persönlich beim China Visa Applikation Center beantragen und auch abholen, es sei denn, man beauftragt einen Visadienst oder einen Stellvertreter. 
Doch es gibt Ausnahmen. Reisende, die China kurz kennenlernen möchten, bevor sie sich für eine große Tour entscheiden, bieten Stopover eine Möglichkeit, das Land bis zu 144 Stunden, also ganze sechs Tage visumsfrei zu entdecken.

Der gebuchte Weiterflug in ein Drittland

Wichtig ist, dass der Weiterflug in ein Drittland bereits gebucht ist und das Ticket vorliegt, beispielsweise nach Japan, Vietnam oder Thailand. Interessant ist: Hongkong und Macau gelten in dieser Hinsicht als Drittländer. Allerdings lohnt es sich, einen Blick auf die Bestimmungen zu werfen: So gilt ein Flug, der etwa ab Peking ins Ausland führt, in Shanghai aber noch einen Zwischenstopp einlegt, ohne dass Passagiere das Flugzeug zwingend verlassen müssten, schon nicht mehr als Flug in ein Drittland. Auch der Rückflug ins Heimatland berechtigt nicht zu einem visumsfreien Aufenthalt.
Bisher sind etwa visumsfreie Stopover von bis zu 72 Stunden in Chengdu, Chongqing, Changsha, Dalian, Guangzhou (bei Einreise über den internationalen Flughafen), Guilin, Harbin, Kunming, Qingdao, Shenyang, Wuhan, Xian und Xiamen möglich. Für Peking samt umliegender Provinz Hebei und Tianjin sowie den Großraum Shanghai und die umliegenden Provinzen Jiangsu und auch Zhejiang sind es sogar 144 Stunden, also sechs Tage. Damit lässt sich durchaus etwas anfangen.
Welche der Städte lohnen sich? Die wenigsten Reisenden wissen, was Kunming oder Changsha ausmacht – und es ist nicht einfach, sie in einen Flugplan so einzubauen, dass durch das Routing keine großen Extrakosten entstehen. Andererseits entfallen die Visakosten von rund 125 Euro pro Person, das gibt einen finanziellen Spielraum. 
Teils haben sich die China-Veranstalter auf die Stopover-Bedingungen eingestellt: Bavaria Fernreisen bietet beispielsweise eine Peking-Tokio-Shanghai-Tour an, die ohne Visa auskommt.

Kurztrip nach Chengdu oder Kunming

Auch ohne gebuchtes Programm sind die meisten der genannten Städte eine spannende Sache. Neben Peking und der Megalopolis Shanghai lohnt ein Blick auf Chengdu und Kunming im Südwesten Chinas. Chengdu, die Hauptstadt der Provinz Sichuan, ist nicht nur bekannt für scharfes (aber exquisites) Essen, traditionelle Teehäuser und seine Panda-Station, sondern auch eine der schönsten Städte des Landes. 
Kunming liegt am Fuße des Himalaya auf 2.000 Metern Höhe und lockt mit angenehmem Klima. Auf den ersten Blick fällt auf, dass hier nicht nur Han-Chinesen leben, sondern viele andere Völker, deren bunte Trachten aus der Menge stechen.
Viele Möglichkeiten bietet auch ein Stopp in Shanghai: Sechs Tage reichen aus, nicht nur um über den Bund oder einen der Flohmärkte zu schlendern, sondern per Hochgeschwindigkeitszug auch die ehemaligen Kaiserstädte Nanjing und Hangzhou oder eine der restaurierten Städte im „Wasserland“ zu besuchen, wie Zhouzhuang oder Zhujiajiao, denn die umliegenden Provinzen Jiangsu und Zhejiang gehören zum visumfreien Gebiet dazu.

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