Australien

Australien: Wildblumen und Giant Trees

Die Weine Westaustraliens haben schon so manchen Preis gewonnen.

Die Weine Westaustraliens haben schon so manchen Preis gewonnen. Foto: aze

In Westaustralien zeigt der rote Kontinent sein grünes Gesicht

Unendlich grün und durchaus kühl empfängt der Süden Westaustraliens die Besucher. Im Frühjahr überzieht eine begeisternde Wildblumenpracht das Land. Von Perth aus ist diese Region ein erfrischender Kontrast zum heißen Norden.

Durch den Leeuwin-Naturaliste National-Park, der sich die gesamte Küstenlinie entlangzieht, pfeift meist eine steife Brise – besonders am Cape Leeuwin, wo Indischer Ozean und Pazifik aufeinandertreffen. Hier ist das Paradies der Surfer, die unermüdlich auf den lang ausrollenden Wellen reiten. Hier ist auch Wanderland in herrlichen Karri- und Jarrah-Wäldern, den gigantischen Bäumen, die bis zu 80 Meter in den Himmel wachsen. Zu den großartigsten Fernwanderwegen zählt der Bibbulmun Track, der sich fast 1.000 Kilometer von Kalamunda bei Perth bis nach Albany an der Südwestküste erstreckt. Er schlängelt sich durch Wildnis zu winzigen Dörfern und Küstenstädtchen wie Dwellingub, Balingub, Perberton oder Denmark. Die Strecke lässt sich leicht aufteilen und bietet für jede Kondition das Richtige – vom einfachen Tages-Trip bis zur achtwöchigen Abenteuertour. Damit nicht genug: Rund um Margaret River erstreckt sich ein ansehnliches Weinbaugebiet, das größte nach dem Barossa Valley in Südaustralien. Der hier produzierte Riesling, Chardonnay und Semillon, Pinot Noir, Merlot oder Shiraz reift zu edlen Tropfen, die nicht wenige internationale Preise einheimsen können. Eigentlich sehen die Weingüter fast europäisch aus, aber eben nur fast: Eukalyptusbäume umsäumen die Weinberge, giftgrüne Papageien toben kreischend durch die Rebstöcke, und in der Dämmerung wagen sich die Kängurus zum Naschen aus dem Gebüsch. Landeinwärts bestimmen Tall Trees, die Riesenbäume, die Landschaft. Wer Mut hat, kann zum Beispiel den 65 Meter hohen Gloucester Tree bei Pemberton erklimmen, der zu einem Feuerbeobachtungsturm ausgebaut wurde. Ein absolutes Muss in Sachen Waldgiganten ist aber der Walpole-Nornalup National-Park mit dem Valley of the Gia. In diesem Tal drängen die Urwaldriesen himmelwärts, lassen nur noch Dämmerlicht durch das Gewirr der Zweige und Blätter. Eine Attraktion, die man sich nicht entgehen lassen sollte, bildet der „Tree Top Walk“, eine 400 Meter lange Leichtmetall-Konstruktion, die bis auf 40 Metern Höhe zwischen den Gipfeln der Bäume hindurchführt. Auf diesem leicht schwankenden Steg in luftiger Höhe kann man die Giganten des Waldes sozusagen von Angesicht zu Angesicht bewundern und die bunte Vogelwelt aus nächster Nähe erleben. Aber auch der Rundweg am Boden entführt in eine geradezu märchenhafte, uralte Baumwelt, deren markante Veteranen über 500 Jahre auf der Borke haben.
Monika Zeller