Australien

Per Helikopter zum Picknick

Mit dem bordeigenen Hubschrauber geht es zu den abgelegensten Orten im Landesinneren

Halb Expeditionsschiff, halb Luxusyacht: Die True North cruist durch die abgeschiedene Kimberley-Region im Nordwesten Australiens

Morgendliche Stimmung auf der True North

Die Yacht schafft es auch in enge Schluchten. Fotos: hb

Sich mit der Einsamkeit auf ein Rendezvous verabreden? Natur im Großformat erleben? Dafür reist man Down Under am besten in die Kimberley-Region. Nur 40.000 Menschen leben auf einer Fläche, die größer ist als ganz Deutschland. Bis heute ist das Gebiet im Nordwesten Australiens nicht erschlossen. Kaum ein Weg erreicht die Küste: Sie lässt sich nur vom Wasser aus in ihrer ganzen Schönheit erkunden.

22 Mitarbeiter, 36 Gäste

Es ist das Revier von Brad Benbow und seiner True North. Das speziell für die Kimberley-Region gebaute, 50 Meter lange Schiff absolviert hier zwar auch eine siebentägige Reise. Lieber ist dem Kapitän indes die knapp zwei Wochen lange Tour: „Für Outback und Ozean, Schluchten und Strände, Wasserfälle und Wale, Aboriginal-Malereien und Angelausflüge sollte man sich genügend Zeit lassen.“

Die True North ist dafür eine luxuriöse Basis. 22 Mitarbeiter kümmern sich um maximal 36 Gäste: Angesichts von nur 18 Kabinen, verteilt auf drei Decks, ist die True North ein Expeditionsschiff mit den Dimensionen einer Luxusyacht. Auf Formalitäten legt man an Bord aber keinen Wert: Alles soll „uniquely Australian“, also entspannt ablaufen. Kapitän, Crew und Passagiere sind auf dem Schiff per Du – und alle barfuß unterwegs. Die Tür zur Brücke steht immer offen.

„Wir suchen uns Ankerplätze nach dem Wetter und den Gezeiten. Die Ausflüge planen wir nach euren Wünschen“, erklärt Cruise Director Nitty Origioni. Das funktioniert: Sechs Tender stehen zur Verfügung.
So ziehen die eingefleischten Angler los, um im Gewirr der Mangroven Makrelen und Barramundi einzuholen. Abends bringen die Köche den Fang auf die Teller. Andere Gäste entdecken den spektakulärsten Küstenabschnitt Australiens beim Wandern oder beim Schnorcheln.

Rundflüge ins Nirgendwo

„Go Wild in Style“ lautet das Motto der Kreuzfahrt. Einer in der Crew füllt es mehr mit Leben als alle anderen: Rainor Marshall ist Pilot und hat seinen Hubschrauber die ganze Reise lang an Bord der True North stationiert. Jeden Tag startet er zu Rundflügen, doch an einem Morgen hat er besonders viel zu tun: Gäste und Crew reisen zu einem Picknick irgendwo im Nirgendwo.

Weil die grüne Oase, ein Wasserfall im trockenen roten Felsenland, nicht zu Fuß erreichbar ist, fliegen alle Gäste der True North hin – und nehmen, damit es vor Ort auch komfortabel ist, eine ganze Palette an Kühlboxen, Campingstühlen und Badehandtüchern mit.

Ab August geht es weiter

Von März bis August ist die True North in der Kimberley-Region, dann steuert sie samt Helikopter neue Ufer an. Ab Darwin geht es zu den Waranen von Komodo nach Indonesien und zu den Walhaien in Westpapua. Zudem geht es ab Cairns nach Papua-Neuguinea.

Eine Southern Safari führt die Passagiere der Luxusyacht von Adelaide nach Seduna, der West Coast Explorer erkundet die Küste zwischen Perth und Dampier. An Silvester ankert die True North im Hafen von Sydney: Hier erleben die Passagiere das wohl spektakulärste Feuerwerk der Südhalbkugel.

Helge Bendl


Info: Touren mit der True North sind bei Veranstaltern wie Art of Travel, Boomerang Reisen, Pacific Travel House und Select Luxury Travel buchbar. Infos über die diversen Routen und das Schiff gibt es auf www.truenorth.com.au.