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Nordsee: Wind, Watt und Wellness

Hier wird man im Frühjahr ordentlich durchgepustet: der Strand Kniepsand auf Amrum.

Hier wird man im Frühjahr ordentlich durchgepustet: der Strand Kniepsand auf Amrum. Foto: aze

Stürmische Erholung bietet der Frühling auf Amrum und Föhr

Dunkelblau flimmert ein Sternenhimmel über orientalisch anmutender Szenerie. In Keramiksesseln lagern mit farbigen Heilschlämmen bestrichene „Lehmgötzen“, die wabernden Kräuterdampf auf sich wirken lassen. Tausendundeiner-Nacht-Flair einer Rasulzeremonie im Amrumer Badeland als Kontrastprogramm zu stürmischem Friesenwetter. Hat man sich doch noch vor zwei Stunden am Kniepsand, dem endlos langen und breiten Amrumer Superstrand, mühsam gegen den Sturm gestemmt. Aber das kann doch einen Frühjahrsurlauber auf den Nordfriesischen Inseln nicht erschüttern, zumal ja nach Wind und Watt eine Wellness-Oase mit ihren Streicheleinheiten für Körper und Seele aufwartet.

Stundenlange Strandwanderungen sind bei jedem Wetter Ehrensache. Amrum lässt sich auch bestens per Fahrrad entdecken: den markanten Leuchtturm, die alte Mühle und das kuschelige Örtchen Neben mit seinen schönen Friesenhäusern oder das Naturschutzgebiet Odde. Gerade in der Vorsaison wirkt das Klima der Nordseeinseln in Kombination mit den Annehmlichkeiten der modernen Seewasser-Wellenbäder mit ihren Thalasso-Zentren und den Wellness-Angeboten wie eine Frischzellenkur – und alles völlig öko.

Auch Amrums Nachbarinsel Föhr bietet ein Programm, das die natürlichen Wellness-Schätze der Nordsee wie Wasser, Wellen, Wind und Watt mit Verwöhnangeboten für Leib und Seele aufpeppt. Im Föhrer Wellenbad Aqua Föhr etwa kann man sich mit verschiedenen Ayurveda-Anwendungen verwöhnen lassen, und in der Wasserwelt des Aqua Wyk planscht die ganze Familie bei jedem Wetter in südseewarmem Nordseewasser. Wie für Amrum gilt auch für Föhr: Um sich wirklich wohlzufühlen, muss man so viel wie möglich selbst aktiv sein. Also rein in die Gummistiefel, Wattwürmer begucken, Muscheln sammeln und Wolken zählen. Am besten auch mal mit einem Wattführer.

Während Amrum mit seinen konkurrenzlos breiten Strand- und Dünenlandschaften des Kniepsandes Punkte sammelt, bieten Föhrs ursprüngliche Friesendörfer und die alten Kirchen ein ideales Feld für Entdeckernaturen. Wunderbar kann man sich auf den Deichen durchpusten lassen und den Weitblick zum Festland genießen. Am Horizont ist die Skyline von Westerland auf Sylt auszumachen – ein Anblick, der die Ruhe auf der bäuerlich geprägten grünen Insel umso deutlicher macht.

Selbst in der Inselmetropole Wyk geht es eher beschaulich zu. An der Kurpromenade Sandwall kann man flanieren, Geschäfte und Boutiquen locken zum Shopping, und die Fülle an Restaurants lässt kaum Wünsche offen. Auch für Kunstfreunde hat Föhr einiges zu bieten: Maler, Bildhauer und Kunsthandwerker wie Töpfer, Weber oder Schmuckdesigner lieben die Insel und irgendwo sind immer Ausstellungen und Atelierbesuche angesagt.
Monika Zeller
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