Irland

Bed & Breakfast auf Rädern

Der Ballyness Caravan Park in Bushmills im County Antrim.

Wer preisgünstig durch Nordirland reisen will, sollte ein Wohnmobil mieten

Schmecken die Fish & Chips, bleibt die Küche im Camper kalt. Fotos: ar

Nicht nur nach dem Besuch der Old Bushmills Distillery oder eines Pubs mit Live-Musik und dunklem Bier ist man froh, sein Bett direkt vor der Tür zu haben. Will man vom Nachtlager aus am Morgen seinen Strandspaziergang machen, freut man sich, sein fahrbares Apartment direkt am Wasser geparkt zu haben. Vorausgesetzt, man hat aus dem vielseitigen Angebot an Campgrounds und Caravan Parks einen wirklich naturnahen ausgesucht mit Blick auf die Brandung oder eine romantische Burg.

Wie in der Republik Irland gibt es auch im britischen Nordirland Plätze, in denen stationäre Container in Reih und Glied ausgerichtet sind auf Rasenplätzen, die mit der Nagelschere gestutzt zu sein scheinen und deren Hausordnung man eher in einer Kaserne erwartet hätte.

Es gibt allerdings auch viele wunderschöne Plätze mit sauberen Sanitärräumen, reizenden Betreibern und freundlichen, hilfsbereiten Nachbarn. Sie scheinen sich geradezu persönlich geehrt zu fühlen, dass man den Weg nach Nordirland gefunden hat. Ging doch durch die "Troubles", den jahrzehntelangen Bürgerkrieg bis 1998, an Belfast und Londonderry der kometenhafte Aufstieg der Grünen Insel zu einem Lieblingsziel der Deutschen völlig vorbei.

Landschaftliche Schönheiten wie die 60 Millionen Jahre alten Basaltsäulen Giant's Causeway an der Antrim Coast, Enniskillen Castle im County Fermanagh oder die mystischen Steine des Ring of Gulion im County Armagh sind legendär. Zudem locken in Nordirland wunderschöne Gärten und prächtige Landhäuser. Aber auch die Werft, in der vor exakt 100 Jahren die Titanic fertiggestellt wurde, und die heute ein Museum ist.

Auch kulinarisch gibt es Spannendes. Etwa auf der Ould Lammas Fair, dem ältesten Viehmarkt Irlands: Dort kann man zum Beispiel salzigen, getrockneten Seetang namens Dulse kosten. Oder Yellowman - ein quietschgelbes, zuckersüßes und beinhartes Konfekt. Die krossen Fish & Chips bei Mortons am Hafen sind ein Geheimtipp von William, dem Chef des Dundonald Touring Caravan Parks in Belfast. Sie sorgen dafür, dass am Abend die Küche im Wohnmobil kalt bleibt.

Die von Bunk Campers ausgebauten Wohnmobile verzichten glücklicherweise auf plüschigen Schnickschnack und haben neben Toilette und Dusche auch eine zweiflammige Kochstelle und einen Kühlschrank an Bord. Je nach Modell bieten sie Platz für zwei bis vier Personen. Vermietstationen in unmittelbarer Nähe des Flughafens gibt es in Dublin und Belfast.

Beim Irland-Spezialisten Dertour ist ein Zwei-Bett-Camper von Bunk Campers in Dublin je nach Saison ab etwa 700 Euro und ein Vier-Bett-Wohnmobil ab etwa 900 Euro pro Woche zu mieten.
Andrea Reck
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