Dänemark

Limfjord: Frische Brise und Austern satt

Der Limfjord zieht sich wie ein blaues, ausgefasertes Band durch den Norden Dänemarks.

Der Limfjord zieht sich wie ein blaues, ausgefasertes Band durch den Norden Dänemarks.

Die Sund-Region im Norden Dänemarks ist bislang ein Geheimtipp

Wenn der Eimer voll ist, wird geschlürft oder gegrillt: Austernfang im Flachwasser.

Wenn der Eimer voll ist, wird geschlürft oder gegrillt: Austernfang im Flachwasser. Fotos: cd

Als Jütland wird gemeinhin alles bezeichnet, was sich jenseits der Grenze mit Schleswig-Holstein zwischen Nord- und Ostsee bis zum Skagerrak erstreckt. Aber die Region hat noch mehr Küste zu bieten. Denn der Limfjord trennt das Land als riesiger, sich von West nach Ost windender Sund.

Seine Küstenlinie misst rund 1.000 Kilometer. In seinem westlichen Teil ist der Fjord breit, weist zig Halbinseln und Eilande auf. Viel Natur, charmante Dörfer undKleinstädte machen die Region aus. Doch der Limfjord ist bislang ein Geheimtipp geblieben „Fast alle deutschen Touristen wollen an die Nordsee. Dabei finden sie am Limfjord viel günstigere Ferienhäuser“, sagt Alice Bank Danielsen vom örtlichen Tourismusverband.

Vom Festland mal eben auf eine der Inseln zu wechseln ist kein Problem.
Eines der Ziele ist Fur, ein Eiland mit nur 22 Quadratkilometern und 800 Einwohnern, einer eigenen Brauerei und der beeindruckenden Steilküste Knudeklinten.

Ein Wanderpfad führt entlang der schroffen Abbrüche der „Molergruben“ mit zahlreichen Fossilien. Am besten vertraut man sich John Brinch Bertelsen an, einem blinden Guide, der Fur wie seine Westentasche kennt und auch als Direktor des Inselmuseums fungiert. Und wer die kleinste Kirche Dänemarks sehen will, muss nach Venö übersetzen und kann sich die frische Brise um die Nase wehen lassen.

An kulinarischen Angeboten ist am Limfjord kein Mangel. Heidehonig sowie Produkte aus Sanddornbeeren zählen zu den Spezialitäten. Mehrere Mikro-Brauereien und Europas größte Bioentenzucht finden sich am Fjord. Wer dem blauweißen Schild „Regional Madkultur Vestjylland“ folgt, wird nicht enttäuscht.

Die Schätze des Limfjordes kann man aber auch selbst aus dem Meer holen. Das Jyllands Akvariet in Thyborön bietet zu günstigen Preisen ausgefallene Erlebnisse wie „Gourmetessen in Gummistiefeln“ an. Im Frühjahr und Herbst darf man sogar unter kundiger Anleitung auf Austernfang gehen. Und nachher gibt es Austern satt, roh und vom Grill, dazu gut gekühlten Weißwein und freien Blick aufs Wasser, wo man eben noch als Fischer zugange war.

Und wenn es doch einmal anhaltend regnet? Auf zu den Mönsted Kalkgruben. Ein Grubenbähnchen fährt zur der Höhle, die sich problemlos trockenen Fußes durchwandeln lässt. Nicht wundern, wenn es streng nach Käse riecht. Der wird hier nämlich zur Reifung gelagert und kann nach dem Besuch selbstverständlich probiert werden. Danach ist es Zeit für Entspannung. Am Stadtrand von Struer, mit Blick auf den Fjord, liegt das schicke Kurbad Limfjorden mit warmem Pool, zig Saunen und Wellness-Angeboten.
Claudia Diemar
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