Griechenland

Messenien: Burgen, Strände, Fotostopps

Blick auf den Badeort Finikounda – vor der rasanten Abfahrt an die Küste

Blick auf den Badeort Finikounda – vor der rasanten Abfahrt an die Küste

Eine abwechslungsreiche Radtour auf dem Küstenradweg

Nonne vom Kloster Koroni beim Klöppeln

Nonne vom Kloster Koroni beim Klöppeln. Fotos: jw

Rund um die Küste Messeniens, den westlichsten „Finger“ des Peloponnes, führt eine einwöchige Radtour ab Kalamata zu kleinen Fischerdörfern, Stränden, Burgen, Olivenhainen, Wasserfällen und zu Badeorten wie Petalidi, dem ersten Etappenziel. Rund um den Dorfplatz spielen Männer in den Tavernen und Kafenions Tavli. Man debattiert, tratscht über die, die vorbeigehen, und schlürft dazu griechischen Mokka. Radfahrer sollten dasselbe tun und nach der gemütlichen Tour auf Feldwegen und kleinen Nebenstraßen eine Siesta einlegen.

Höhenmeter zu überwinden
Zweimal wird ihnen aber auch einiges an Höhenmetern abverlangt: Von Petalidi aus geht es 1.000 Höhenmeter hinauf zu den Wasserfällen von Polilimnio, die Radfahrer gleich in eine ihrer grünblau leuchtenden Gumpen und ins Wasser locken. Um auf die westliche Seite Messeniens zu gelangen, muss man einen kleinen Gebirgszug und 700 Höhenmeter überwinden. Langsam windet sich die Straße zwischen Zitrus- und Olivenbäumen hinauf. Fotostopps sind ein Muss, denn die Ausblicke auf die Küstenlinie und schneebedeckte Gebirgszüge im Hintergrund sind grandios.

Im Blick zurück ist Koroni zu erkennen mit seinem Kastell in venezianischem, byzantinischem und türkischem Baustil, auf dessen Gelände auch ein Kloster liegt. Eine der Nonnen klöppelt im Garten mit seinen blühenden Callas, die andere lädt zu einem Besuch im Klosterladen mit seinen Ikonen ein. Durch die Gassen des Fischerviertels der Stadt geht es wieder hinab. Der venezianische Löwe ziert eine Hauswand – so mancher Stein von der Festung wanderte wohl in den privaten Hausbau.

Hinab nach Finikounda führt eine spektakuläre Downhill-Fahrt. Essen in der Taverne „5 FFFFF“ ist die Belohnung. Schon von Weitem sieht man die venezianische Festung von Methoni, der drei unbewohnte Inseln vorgelagert sind. Hier ist auch der venezianische Löwe wieder zu sehen: in der Burgmauer. Abwärts radelt man auch nach Pylos, das ebenfalls mit einem Kastell, dem Neo Kastro, protzt.

Ochsenbauch und Schildkröten
Danach geht’s runter vom Rad und rein ins Boot: Iannis schaukelt Urlauber in seinem Boot in Richtung Proti. Der Kapitän hat einige Geschichten über die Insel auf Lager und erzählt, dass die Inschriften in den Felswänden Botschaften der einstigen Kapitäne sind, die sich hier verewigt haben – Wünsche für eine gute Reise als mittelalterliches Graffiti.

In Gialova führt eine kleine Straße am langen Sandstrand entlang. Über Feldwege geht es dann zur weit geschwungenen Ochsenbauchbucht, die diesen Namen wegen ihrer außergewöhnlichen Form trägt. Auch dort ist die Urlaubsidylle perfekt: Weiß blitzt der Strand im Sonnenlicht, grünblau das Wasser.

Ein Highlight ist gleichfalls die Bucht um Kalo Nero mit ihren endlos scheinenden Stränden und einer weiteren Attraktion: die unter Naturschutz stehenden Karettschildkröten. Wer Glück hat und in den Sommermonaten hier ist, bekommt vielleicht frisch geschlüpfte Schildkröten-Babys zu Gesicht.


 

Buchung
Die vorgestellte Radtour wird vom Spezialisten Funactive Tours aus Südtirol angeboten und kann auch über Reisebüros gebucht werden. Der Veranstalter zahlt zehn Prozent Provision auf den Reisegrundpreis. Infos und Kontakt telefonisch unter 00 39 / 04 74 77 21 48 sowie auf der Website www.funactive.info.

Judith Weibrecht
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