Dänemark

Dänemark: Eine Acht radeln

Ohne Hektik und mit viel Natur präsentiert sich der neue Ostseeradweg N 8. Fotos: bo

Der neue Ostseeradweg führt auf 820 Kilometern durch den Südosten Dänemarks

Seit Mai 2018 erfreuen sich Fahrrad-Fans einer weiteren Attraktion in Dänemark: dem neuen Ostseeradweg N8, der auf 820 Kilometern in Form einer Acht an der dänischen Ostseeküste vorbeiführt. Die Strecke beginnt bei Padborg an der Grenze zu Deutschland, führt über die Inseln Fyn, Lolland und Falster bis nach Mön und zurück über Fünen, den Kleinen Belt und Süderjütland. Es geht fünfmal auf Fähren und über acht Brücken, doch das Beste: Nichts ist in Stein geschrieben, diverse Schleifen erlauben Abstecher, darunter den „Camino von Haderslev“, dem spanischen Camino de Santiago entlehnt.

Inselhopping per Bike

Für viele Besucher ist Dänemark synonym mit Entspannung, und das vermittelt auch der Radweg am Meer. Unweit von Sönderborg setzt man über auf die Insel Ärö, wo ein echtes Juwel wartet: Ärösköping, ein Dorf mit kopfsteingepflasterten Gassen und Fachwerkhäusern.
Noch historischer geht es auf Tasinge und im Schloss Valdemar mit seinen prunkvollen Innenräumen zu. Über Langeland führt die Strecke nach Lolland, wo einst „Lolenkreise“ aus zwölf steinernen Figuren für die Vorfahren standen. Diese werden nun im Rahmen des Kunstprojekts „Dode‧kalith“ neu aufgestellt: Auf einem Feld entstehen zwölf sieben bis acht Meter hohe Granit-Steinsäulen mit Köpfen.
 Und endlich steht auch ein Sprung ins Meer auf dem Programm – am 20 Kilometer langen Strand Marielyst an der Ostküste Falsters. Die Ostsee-Route erreicht den östlichsten Punkt auf einer der beliebtesten Inseln: Mön mit seinen Klippen, Wäldern und dem Geo Center Möns Klint, wo man sich auf die Spuren der Geschichte von Menschheit und Erde begibt. 

Das Beste zum Schluss

Um die Mitte der Acht zu erreichen, geht es zurück über die kleine Blumeninsel Gavnö mit dem großen Schlosspark, einem der schönsten Gärten Dänemarks. Ein perfekter Ort für eine Rast ist das schmucke Dorf Skälskör. Wie überall auf der Tour kann man sich dort mit frischem Fisch, dänischem Hot Dog oder Softeis stärken.
Die Brücke über den Großen Belt, die wohl längste Brücke Europas, führt nach Nyborg, und über die Hafenstädte Lundeborg und Svendborg radelt man die Westküste von Fünen hoch nach Fredericia. Dort ist nicht nur eine der größten Stadtmauern Europas sehenswert, sondern das Bridgewalking in Middelfart ein Muss für Adrenalinjunkies: Man läuft auf 60 Metern Höhe auf der Brücke über den Kleinen Belt. 
Nächster Stopp nach Koldinghus ist das hübsche Städtchen Haderslev, wo sich ein paar zusätzliche Tage auf dem „Camino“ lohnen. Die Ostsee-Route führt als Letztes durch die Marktstadt Aabenraa. Ein guter Ort, um sich kurz vor Ende der Fahrt am Flensburger Fjord an einer südjütländischen Kaffeetafel satt zu essen. Diese wurzelt im dänischen Freiheitskampf und hilft auch müden Radlern, verlorene Kalorien zurückzuerobern, besonders dank dem beliebten Klassiker, der Roggenbrot-Torte.

Bernadette Olderdissen
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