Sri Lanka

Sri Lanka im Aufbruch

Willkommenstänzer und Spalier stehende Service-Kräfte: Sri Lanka erwartet neue Gäste.

Willkommenstänzer und Spalier stehende Service-Kräfte: Sri Lanka erwartet neue Gäste. Foto: ck

Nach dem Ende des Bürgerkriegs wirbt das Land verstärkt um Urlauber

Die Waffen in Sri Lanka sind verstummt, in der Hauptstadt Colombo kündigen Musical-Plakate die „Melodie des Friedens“ an. Der über 25 Jahre andauernde Bürgerkrieg ist beendet, im August hat das Auswärtige Amt seine Reisewarnung für den Norden und Osten des Landes aufgehoben. Nun will der Inselstaat im Indischen Ozean in seiner Gänze zurück auf die touristische Landkarte.

„Bislang konnten wir unser Land nur zu 75 Prozent vermarkten, ab sofort sind es 100 Prozent“, sieht Renuke Coswatte, Hotelchef in Nuwara Eliya, Chancen für die Wiederbelebung des Tourismus. In seinem Optimismus erwartet er in den kommenden zwei Jahren gar einen „Hype“ für Sri Lanka. Mit zumindest einer „exponentiellen Entwicklung“ rechnet Tobias Bandara, Leiter des Srilankischen Fremdenverkehrsamtes in Deutschland.

Mit einer PR-Kampagne und durch TV-Werbung sollen im Herbst kurzfristig Buchungsanreize geschaffen und langfristig eine Image-Steigerung erreicht werden. Die Botschaft: Sri Lanka ist ein sicheres Reiseziel. „Wenn es mehr Angebote für Sri Lanka gibt“, glaubt Bandara, „wird sich dieses Bewusstsein auch beim Kunden einstellen.“ Schließlich seien die von Touristen bevorzugten Gebiete ohnehin zu keinem Zeitpunkt von terroristischen Aktivitäten betroffen gewesen. Dies stimmt freilich nicht ganz, denn auch in Colombo gab es vereinzelt Anschläge.

Neben Bade- und Pauschalurlauben wollen die Sri-Lanka-Werber künftig auch Rundreisen stärker vermarkten. Der Osten bleibt dabei noch außen vor, denn die Hotelinfrastruktur ist derzeit unzureichend. Das soll sich ändern: Geldgeber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten investieren bereits in neue Hotels. Sie wissen um das Potenzial der Ostküste: Bis zu Beginn des Bürgerkriegs 1983 verbrachten fast 90 Prozent der Sri-Lanka-Urlauber ihren Badeurlaub am Golf von Bengalen. Ebenfalls in Bau sind zwei neue Flughäfen und die erste Autobahn auf Sri Lanka.

Es herrscht Aufbruchstimmung. Was das Land nun braucht, sind dauerhafter Frieden und touristische Botschafter. Die ersten deutschen Reisebüro-Mitarbeiter hat FTI im September nach Sri Lanka geschickt, eine weitere Gruppe besuchte das Land auf Einladung des Fremdenverkehrsamtes.
Christofer Knaak
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