Bahamas

Bahamas: Die Insel der Stille

Zeichen einer kriegerischen Vergangenheit: ehemalige Schiffskanonen auf Andros.

Zeichen einer kriegerischen Vergangenheit: ehemalige Schiffskanonen auf Andros.

Andros ist für Taucher, Angler und Ruhesuchende ideal  

Wer sich mit den Bahamas als Reiseziel auseinandersetzt, denkt häufig zunächst an Traumstrände und an einen überwiegend US-amerikanisch geprägten Massentourismus mit Spielcasinos und riesigen Hotelburgen. Doch es gibt auch eine andere Seite der vor der Küste Floridas gelegenen Inselgruppe – eine Seite, die sich in vielerlei Hinsicht von den gängigen Klischees unterscheidet.

Ein Beispiel hierfür ist Andros. Die Insel, die flächenmäßig größer als Mallorca ist, wird von lediglich 8.000 Personen bewohnt. Und auch die Urlauberströme halten sich in engen Grenzen. „Wir wollen einen umweltfreundlichen Tourismus auf Andros und keine Urlaubermassen. Deshalb kommen pro Jahr nur etwa 10.000 Gäste hierher“, sagt Peter Douglas, staatlicher Manager für nachhaltigen Tourismus auf den nördlichen Bahamas. Die Besucher können dabei zwischen rund 30 kleinen Resorts und Lodges auswählen, die sich harmonisch in die ausgesprochen wald- und wasserreiche Landschaft einfügen. „Die Menschen wollen sich bei uns vor allem erholen oder aber fischen und tauchen“, so Douglas.

Gerade für Angler und Taucher ist Andros ein idealer Platz. Zu den besonders beliebten Schönheiten der Insel zählen bei Unterwassersportlern die so genannten Blue Holes – kobaltblaue Höhlensysteme in den Wäldern, Buchten und Riffen, die immer wieder Entdecker und Abenteurer anlocken und der Insel den Ruf als rätselhaftes und geheimnisvolles Eiland eingebracht haben. Direkt vor der Küste befindet sich zudem das drittgrößte Riff der Welt, in dem sich unzählige Fischarten tummeln. „Unter anderem leben hier Marline, Rochen, Delfine und auch Haie“, sagt der Manager. Wer möchte, kann auch an einer der – allerdings höchst umstrittenen – Raubfischfütterungen teilnehmen. Und der immense Artenreichtum im Meer vor Andros zieht zahlreiche Angler an, die sich hier vor allem im Fliegenfischen üben.

Aber nicht nur Taucher und Angler, sondern auch andere Zielgruppen werden auf Andros fündig. So können Ornithologen auf der Insel mehr als 100 Vogelarten beobachten, darunter auch Flamingos. Zudem gibt es einen großen Reichtum an unterschied?lichen Pflanzen, die in mehreren Nationalparks geschützt werden. „Die natürlichen Schönheiten der Insel lassen sich dabei am besten beim Radfahren oder auch Wandern entdecken“, empfiehlt Douglas, „schließlich gibt es bei uns so gut wie keinen Autoverkehr.“ Doch auch wer sich einfach nur erholen möchte, ist auf Andros durchaus richtig. „Die vielen kaum berührten Strände laden geradezu zum Spazieren und Abspannen ein“, meint Douglas. Andros ist eine Insel der Stille – und damit vielleicht genau das Richtige für stressgeplagte Großstädter aus Mitteleuropa.

Jörg-Michael Weiß

 

Reiseinfos Bahamas

Anreise:
Von Nassau starten täglich mehrere Flüge nach Andros. Die Flugzeit beträgt rund 15 Minuten. Zudem wird die Insel auch mehrmals pro Woche direkt von Fort Lauderdale in Florida angeflogen.
Währung: Bahama-Dollar, der im Verhältnis 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist. Fast alle Geschäfte und Gaststätten akzeptieren beide Währungen als Zahlungsmittel.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Aufgrund des starken Euros ist ein Aufenthalt auf den als teuer geltenden Bahamas derzeit erschwinglich. So kosten ein deutsches Bier rund 2,50 Euro, ein Hummer-Hauptgericht 17 Euro.

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