Malaysia

Borneo: Jenseits von Kota Kinabalu

Die Inseln im Meeres-Nationalpark liegen direkt vor Kota Kinabulu.

Die Inseln im Meeres-Nationalpark liegen direkt vor Kota Kinabulu.

Malaysia: Erkundungstouren im Norden der Insel

Die Nasenaffen gibt es nur auf Borneo. Rund 600 leben in den Klias Wetlands.

Die Nasenaffen gibt es nur auf Borneo. Rund 600 leben in den Klias Wetlands. Fotos: fh

Kota Kinabalu, das Tor zum malaysischen Bundesstaat Sabah, ist vor allem als Ausgangspunkt für Touren auf den Mount Kinabalu bekannt. Doch von hier aus lassen sich auch andere spektakuläre Ziele ansteuern. Von der Innenstadt und den umliegenden Resorts ist es ein Katzensprung in den Dschungel Borneos – und direkt in den Alltag der vielen lokalen Ethnien.

Nasenaffen in den Wetlands
Rund 120 Kilometer gen Süden sind es von Kota Kinabalu bis zum Klias Wetlands Reserve. Per Boot geht es mitten hinein in das einsame Feuchtgebiet, das mit ‧seinen Waranen, Krokodilen und Makaken alle Hobbyfotografen glücklich macht. Für die wichtigste Sehenswürdigkeit muss man freilich eine Stunde durch Schilf und Mangroven fahren: die Nasenaffen, die es nur auf Borneo gibt. Rund 600 von ihnen leben in den Klias Wetlands, und weil man sie kaum überhören kann, klappt es fast immer mit der Mensch-Tier-Begegnung.

Zu Gast im Langhaus
An der „Tip of Borneo“ treffen Sulusee und Südchinesisches Meer aufeinander. Doch die eigentlichen Sehenswürdigkeiten sind nicht die, zugegeben idyllischen, Strände: Hier in der Provinz Kudat liegt das Land der Rungus, von denen viele noch in Langhäusern leben. Einige von ihnen, wie das Maranjak Longhouse, bieten Homestay-Programme an, Dschungelkost inklusive.

Abtauchen im Nationalpark
Die Anreise per Schnellboot ab Kota Kinabalu hat das echte Magnum-Feeling: Mit steif nach hinten geföhntem Haar wanken die Passiere nach einer Viertelstunde vom Boot über den Holzsteg. Dann wird es erholsam. Die Inseln Pulau Sapi, Mamutik und Manukan im Tunku Abdul Rahman National Park geben sich Mühe, allen tropischen Klischees von weißem Strand, blauem Meer und bunten Fischen zu entsprechen. Wer einen kleinen Hauch Abenteuer sucht, entscheidet sich für die Insel Sapi. Spätestens zur Mittagszeit kriechen hier die bis zu zwei Meter langen Warane aus dem Gebüsch und warten auf die Essensreste des kleinen Restaurants.

Markt in Kota Belud
Eines ist der Tamu-Markt in Kota Belud, rund zwei Stunden nördlich von Kota Kinabalu, sicher nicht: touristisch. Sämtliche Ethnien Sabahs treffen sich hier zum Einkaufen, Handeln, Essen oder auch nur auf ein Schwätzchen. Zwischen den endlosen Reihen von Obst- und Gemüsehändlern warten hohe Berge von Kleidung mit einem typisch tropischen Hauch von Schimmelpilz auf Käufer – und ein Freiluft-Zahnarzt, dessen Kundschaft sich nur ungern fotografieren lässt. Logisch, wer will schon, dass sich später halb Europa über den fußbetriebenen Bohrer und den malträtierten Patienten amüsiert.

Wasserfälle in den Bergen
Eigentlich hat der Gebirgszug der Crocker Range alles, was ein Abenteuer-Tagestrip braucht: Er liegt nur 80 Kilometer von Kota Kinabalu entfernt, ist zu großen Teilen von Dschungel bedeckt und darf sich rühmen, ein Unesco-Biosphärenreservat zu sein. Erschlossen ist er jedoch kaum. Wer dennoch einen Hauch vom Dschungelgefühl sucht, ist mit dem Mahua-Wasserfall am nördlichen Ende der Crocker Range gut beraten. Rund zwölf Meter ist er hoch und donnert auch in Trockenzeiten mit gewaltigem Getöse in einen glasklaren Kiesel-Pool. Logisch, dass das Badezeug ins Gepäck gehört.
Francoise Hauser
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