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Back To Travel: Reisemesse startet in Bingen

Mit vielen Infos und Giveaways wurden die Messebesucher versorgt

Mit vielen Infos und Giveaways wurden die Messebesucher versorgt. Foto: uf

Auch einen A320 konnten die Messebesucher fliegen

Auch einen A320 konnten die Messebesucher fliegen. Im Bild: Johannes Geissler von Alpha-Reisebüropartner. Foto: uf

Und auch verkostet wurde, zum Beispiel Bio-Öl von den Paloma Hotels

Und auch verkostet wurde, zum Beispiel Bio-Öl von den Paloma Hotels. Foto: uf

Er habe die Branche zusammenbringen wollen. Es sei wichtig, dass die Touristik aufwache und ihren Kunden zeigen, dass sie noch da ist, sagte Hüseyin Baraner, Geschäftsführer von Tourexpi, im Zuge der Eröffnung der Reisemesse „Back To Travel 2022“. 

Diese findet noch bis Sonntag in Bingen am Rhein statt – einem Ort, den man zunächst nicht gerade auf dem Schirm hat, wenn man einen Kongress ausrichten möchte. Was sich aber ändern könnte, glaubt man den zahlreichen begeisterten Besuchern – unter ihnen zum Beispiel DRV-Präsident Norbert Fiebig. „Ich fahre ein bisschen als Botschafter für Bingen nach Hause“, erläuterte in seinem Grußwort. 

Fiebig: Reisebüros haben einen „Mordsjob" gemacht

Fiebig war einer von zahlreichen Touristikexperten, die am Donnerstag die vergangenen zwei Pandemie-Jahre Revue passieren ließen und einen Ausblick auf kommende Herausforderungen gaben.  „Ihr Reisebüros habt in dieser Zeit einen Mordsjob gemacht, der nicht immer angemessen entlohnt worden ist“, sagte er in Richtung der vielen Reiseexperten aus den Agenturen, die nach Bingen gekommen waren. Er dankte ihnen für die geleistete Arbeit, die dazu beigetragen habe, „die Reputation der Branche auf hohem Niveau zu halten“. 

Auch wenn die Buchungseingänge vor allem für den Sommer sehr gut seien – laut Fiebig sei es nicht überraschend, wenn die Zahlen von 2019 übertroffen würden – so gebe es doch große Herausforderungen, die aktiv angegangen werden müssten. Deutlich stärker werden müssen Reisebüros seiner Ansicht nach im Hinblick auf Online-Vermarktung. „Sie müssen Ihre Online-Aktivitäten und Kundenbindungen stärken. Nutzen Sie sämtliche technischen Möglichkeiten, die Ihnen Ihre Ketten und Kooperationen bieten und machen Sie Ihren Kunden klar, welchen Mehrwert Sie bieten“, appellierte er an die Gäste. 

Herausforderungen Digitalisierung, Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit

Das konnten Ömer Karaca, Geschäftsführer von Schmetterling, und Thomas Bösl, Geschäftsführer von RTK, nur unterstreichen. Bösl verwies unter anderem auf den virtuellen Reisebüro-Mitarbeiter Toni, der seit Kurzem Reiseexperten bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Karaca forderte die Counter-Kräfte auf, den Omnichannel-Gedanken zu verstärken. „Es ist wichtig, auf den Zug aufzuspringen. Es ist noch nicht zu spät.“ 

Bösl sprach zudem weitere Themen an, die die Branche derzeit umtreibt: Zum einen appellierte er an die Reiseindustrie, mehr für den Deutschlandtourismus zu machen, da sich das Reiseverhalten während der Pandemie geändert habe und Urlaub im eigenen Land immer populärer werde. Zum anderen drängte er darauf, das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Fokus zu rücken. Man könne zwar abwarten, was die Politik vorgebe, sagte er. Besser sei es jedoch, selbst aktiv zu werden und Parameter zum Klimaschutz zu bestimmen. „Nachhaltigkeit muss aus der Branche kommen.“ 

Bösl: „Müssen junge Menschen für Tourismus begeistern"

Auch den Fachkräftemangel sprach Bösl an. „Ich kann Sie nur anhalten, auszubilden. Wir müssen junge Menschen für den Tourismus begeistern.“ Auf offene Ohren stießen seine Worte bei den Schülern einer Klasse der Berufsbildenden Schule 3 aus Mainz. Für viele von ihnen war der Besuch der „Back To Travel“ das erste Reisemessenerlebnis überhaupt. Amira Küsell aus dem TUI Reisebüro in Mainz gefiel die Atmosphäre. „Ich kannte so viele Hotelketten noch nicht. Es ist gut, Kontakte zu knüpfen.“ 

Das unterstrich auch Elena Karaivanov vom TUI Reisebüro in Nauheim. Sie habe erst vor Kurzem ihre Ausbildung angefangen. „Zuvor habe ich meine Ausbildung als Hotelfachfrau abgeschlossen, wollte aber in der Tourismusbranche bleiben“, erzählte sie. „Ich liebe es einfach, Reisen zu verkaufen.“ 

Türkischer Tourismusminister besucht Messe

Noch bis Sonntag können zahlreiche Touristikexperten und auch Reiseinteressierte die Messe in Bingen besuchen. Am heutigen Freitag hat zudem unter anderem um 11 Uhr der türkische Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy einen Ausblick auf die Tourismussaison in der Türkei geboten. Weitere Infos gibt es auf der Internetseite von Tourexpi.  

 
 

Ute Fiedler
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