Reisevertrieb

Pauschalreisen: Petition nimmt Fahrt auf

50.000 Unterschriften sind nötig, damit der Petitionsausschuss des Bundestages eine Petition aufgreift

50.000 Unterschriften sind nötig, damit der Petitionsausschuss des Bundestages eine Petition aufgreift. Foto: Deutscher Bundestag / Katrin Neuhauser

Die Online-Petition zum Stopp der Umsetzung der EU-Pauschalreiserichtlinie hat deutlich an Fahrt aufgenommen: Neben den rund 3.100 Online-Unterzeichnern liegen nach Einschätzung der Reisebüro-Inhaberin Marija Linnhoff inzwischen rund 8.000 Unterschriften auf ausgedruckten Listen vor.

Linnhoff beruft sich dabei auf Zahlen, die Reisebüros in sozialen Netzwerken veröffentlichen, sowie auf eine Statistik, die die Zahl der ausgedruckten Listen zählt. Sie sei sich inzwischen „sicher“, dass die bis 20. Dezember nötigen 50.000 Unterschriften zusammenkommen.

Der Schub für die Petition, die vom Verband unabhängiger selbstständiger Reisebüros (VUSR) initiiert wurde, basiert auch auf der Unterstützung etlicher Reisebüro-Organisationen. So wird die Petition unter anderem von den Kooperationen TSS und RTK sowie von vielen Franchise-Büros von TUI und Thomas Cook unterstützt. Schon dies sei ein großer Erfolg, jubelt VUSR-Präsidentin Linnhoff: „Endlich hält der Vertrieb mal zusammen!“

Inhaltlich geht es in der Petition darum, dass durch das neue Gesetz der Verbraucherschutz eher schlechter statt besser wird. Dazu gehört, dass Reisebüros in ihrer Beratungstätigkeit eingeschränkt werden – zum Nachteil der Kunden. In den Listen, die in zahlreichen Büros bereits ausliegen, können jeweils 15 Kunden unterschreiben.

VUSR-Präsidentin Linnhoff ist sich bewusst, dass ein Erfolg der Petition das Gesetz noch lange nicht stoppt. „Aber immerhin wird dann noch einmal an höchster Stelle darüber diskutiert.“ Wichtigstes Ziel sei, dass Reisebüros nach Inkrafttreten des Gesetzes im Juli 2018 Zahlungsvorgänge für Bausteinreisen weiter in einem Vorgang abwickeln können, ohne damit zum Veranstalter zu werden. „Idealziel“ sei eine Rückgabe der Vorlage nach Brüssel, so Linnhoff. 
Anzeige