Reisevertrieb

TSS-Kooperation führt Liquiditätsbonus ein

TSS-Chef Molina zollt den Reisebüros für ihre Arbeit in den vergangenen Monaten "höchsten Respekt"

TSS-Chef Molina zollt den Reisebüros für ihre Arbeit in den vergangenen Monaten "höchsten Respekt". Foto: mg

Mit monatlichen finanziellen Zuschüssen will die Reisebüro-Kooperation TSS ihren Mitgliedern in den nächsten schweren Monaten unter die Arme greifen. Der so genannte Liquiditätsbonus basiert auf Aktionen mit Destinationen, Veranstaltern und IT-Anbietern und wird jeweils zum 15. eines Monats ausgezahlt.

Die Teilnahme ist freiwillig, der Auftakt erfolgt am 1. November unter anderem mit den Balearen. Auch für Dezember und Januar gebe es bereits Partner, kündigte TSS-Chef Manuel Molina heute auf der ersten digitalen Jahrestagung der Kooperation an. Ziel sei, den Reisebüros auf diese Art und Weise kurzfristig finanziell zu helfen.

Vier-Säulen-Modell für Reisebüros

Insgesamt arbeitet TSS Molina zufolge beim Thema Liquidität für die Mitgliedsbüros mit einem Vier-Säulen-Modell. Neben einer erhöhten Grundprovision für zahlreiche Veranstalter gebe es nach wie vor On-top-Incentives am Jahresende.

Zudem zahlt die Zentrale Marketing-Zuschüsse für einzelne Aktionen mit Veranstaltern und Destinationen. Dies werde bislang noch zu wenig genutzt, gesteht Molina. „Das Geld ist da, man muss nur aktiv werden“, lautet seine Aufforderung.

Zur angespannten Situation zwischen Veranstaltern und Vertrieb hat er eine klare Position: Inakzeptable Vorgehensweisen der vergangenen Monate müssten diskutiert werden, ansonsten sei es aber wichtig, den Blick in die Zukunft zu richten.

Dazu gehöre eine Entscheidung, mit welchen Veranstaltern man künftig arbeiten wolle. „Reisebüros haben die Wahl. Es gibt genügend Anbieter, die verlässlichen Service und faire Provisionen zahlen“, so Molina.

Gesamte Branche ausgebootet

Gleichzeitig müsse die Touristik alles dafür tun, dass die Wertschöpfungskette wieder durchgehend funktioniere – vom Flug über den Transfer bis zum Hotel. „Zurzeit ist die gesamte Branche ausgebootet, mit extrem harten Folgen. Umso mehr müssen wir jetzt zusammenhalten“, so Molina.

Den Reisebüros zollte er für die vergangenen Monate „höchsten Respekt“. Er sei stolz auf das, was im Vertrieb geleistet wurde. Dazu zählt er auch „die vielen Initiativen, die ein ganz neues Niveau“ in den Vertrieb gebracht hätten. Sie seien ein Grundpfeiler dafür, die nächsten Monate zu überstehen.

Blick in die Zukunft

Dass die anstehenden Herbst- und Wintermonate wirtschaftlich hart werden, ist dem TSS-Chef bewusst. Jeder müsse deshalb für sich entscheiden, ob er den Kampf annimmt oder nicht. Die langfristige Perspektive jedenfalls sei gut: „Die Menschen wollen reisen – und sie werden wieder reisen.“ Leider würden sie aktuell jedoch nicht nur durch Corona, sondern auch durch die Politik ausgebremst.

Die Entscheidung, digital zu tagen, war aus Molinas Sicht richtig. Auf diesem Weg könne man wesentlich mehr Mitglieder erreichen als durch eine Präsenztagung, die eigentlich für Salzburg geplant war. Die Zahlen geben ihm Recht: Insgesamt sind aktuell knapp 600 Reisebüros live bei dem Online-Event dabei.  

   
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