Reisevertrieb

Insolvenzabsicherung: ASR schreibt an Ministerium

Der Mittelstandsverband ASR fordert das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz erneut auf, einen Entwurf für die Neuregelung der Insolvenzabsicherung vorzulegen. Dieser solle „umgehend“ mit den betroffenen Verbänden und den Partnern aus der Versicherungswirtschaft abgestimmt werden, schreibt der Verband in einer Mitteilung. 

Bereits im September hatte sich der Verband an das Ministerium gewandt – bislang ohne Erfolg. Nach Informationen des ASR plant Versicherer HDI Gerling, die Sparte Insolvenzabsicherung zum Jahreswechsel einzustellen. Die bei HDI abgesicherten Veranstalter müssten sich dann für 2021 einen neuen Versicherer suchen. 

In einem erneuten Schreiben an das Ministerium weist ASR-Präsident Jochen Szech noch einmal auf die existenzbedrohende Lage der Touristik hin: „Hunderte von bisher bei HDI versicherte Veranstalter stehen Anfang 2021 vor dem Aus, weil sie keine Sicherungsscheine mehr ausgeben können."

Darüber hinaus rechnet der ASR auch für viele andere Veranstalter mit erheblichen zusätzlichen Belastungen im kommenden Jahr. Denn auch die Insolvenzabsicherer blieben im Unklaren, sagt Winfried Schulze, Vorstands-Mitglied des ASR für den Ausschuss Veranstalter und Reisebüros. „Daher erhöhen viele Versicherer die Prämien und Kautionen massiv – nach unseren Daten im Schnitt um mehr als 70 Prozent. Uns sind aber auch Fälle bekannt, wo Prämien bis auf das Sechsfache angestiegen sind." 

Parallel zu seinem Schreiben an das Bundesjustizministerium hat der ASR auch das Bundeswirtschaftsministerium sowie das Bundesfinanzministerium aufgefordert, zu intervenieren. „Die Untätigkeit des federführenden Ministeriums führt die gewährten finanziellen Corona-Hilfen ad absurdum“, sagt Szech. „Es kann doch nicht sein, dass erfolgreichen und kerngesunden Unternehmen mit Corona-Hilfen durch die finanzielle Krise geholfen wird – nur damit dann die Formalität der fehlenden Insolvenzabsicherung die Veranstalter doch ins Aus drängt." 

uf