Reisevertrieb

Globus-Serie: Schöner Reisen, Kaarst

Das Team von Schöner Reisen (von links): Sylvia Lohmeier, Claudia Op’t Eynde, Robin Op’t Eynde, Silke Thoms

Das Team von Schöner Reisen (von links): Sylvia Lohmeier, Claudia Op’t Eynde, Robin Op’t Eynde, Silke Thoms. Foto: Schöner Reisen

Am 28. April sind in Frankfurt am Main die Globus Awards an Reisebüros mit pfiffigen Marketing-Aktionen sowie kreativen Videos verliehen worden. Zudem gab es einen Sonderpreis im Bereich „Soziales Engagement/Nachhaltigkeit“. In dieser Serie stellen wir täglich einen der Top-Platzierten vor, heute den Zweitplatzierten in der Kategorie „Beste Reisebüro-Aktion“. Der Preis ging an Schöner Reisen in Kaarst.

Wie kommt man in Zeiten der Pandemie aus der eigenen Schockstarre heraus? Wie überwindet man die Ohnmacht? Wie kann man etwas Produktives schaffen, etwas Schönes für die Kunden, wenn einem die eigentliche Arbeit verwehrt ist?Wie die meisten Touristiker war auch das Team unseres Zweitplatzierten in der Kategorie „Beste Reisebüro-Aktion“ zu Beginn der Corona-Krise förmlich paralysiert. Doch dann setzte man sich zusammen und grübelte, überdachte die eigene Arbeit und stellte Fragen: Welche Talente haben wir abseits vom Reisen und vom Reisen verkaufen? Wie sollte ein Newsletter aussehen, der Zuversicht ausstrahlt und den Kunden Hoffnung macht? Reichen gerade in dieser Zeit Newsletter? Oder sollte man nicht besser auf kreative und persönliche Art mit den Kunden in Kontakt bleiben? So langsam keimte eine Idee: Einer der Reiseplaner des Teams hat doch eine gastronomische Ausbildung! Und wir alle lieben gutes Essen! Die Lösung war plötzlich da: „Wir schicken unsere Kunden auf eine kulinarische Reise um die Welt!“

Schon der erste Versuch war ein Erfolg

Der erste Versuch startete kurz darauf: Das Team lud einige Kunden ein, mit ihrem Reisebüro und ihren Geschmacksnerven auf eine Reise nach Vietnam zu gehen. Gekocht wurde in der Büro-Küche, das Essen wurde umweltfreundlich verpackt und direkt an der Tür des Reisebüros an die Kunden ausgegeben. Gleich bei dieser ersten Runde wurden 38 Portionen Essen verkauft. „Das war ein Erfolg, der uns und unseren Kunden Lust auf mehr machte“, berichtet Reisebüro-Inhaberin Claudia Op’t Eynde.

Ab sofort gab es jeden Mittwoch unter dem Namen „Reisehunger“ landestypische Gerichte aus einem anderen Land. Vorspeise, Hauptgang, Dessert, manchmal auch mit einem typischen Getränk.„Das Feedback war überwältigend und zeigte uns, dass wir mit dieser Aktion einen Nerv getroffen hatten“, erzählt der Sohn der Reisebüro-Inhaberin, Robin Op’t Eynde. In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Homeoffice sei die Nachfrage nach einer leckeren und bezahlbaren Alternative zu Pizza, Döner und Fertigessen enorm gewesen. Und auch selbst kochen habe viele Menschen irgendwann genervt. Die Aktion bescherte dem Reisebüro mit Sitz in Kaarst bei Düsseldorf von Woche zu Woche neue Gäste. 

Kulinarische Reisen nach Italien, Frankreich, Israel, Peru und Südkorea

Thematisch-kulinarisch ging es nach Italien und Frankreich, Israel, Peru und Südkorea. Flankiert wurde das Ganze durch einen wöchentlichen Newsletter mit ausführlichen Informationen zum jeweiligen Land und dem Menü der Woche. Die Zahl der Kunden stieg schnell auf 100, bald waren sogar 150 Portionen gefragt.

Was besonders gut war: Im Laufe der Zeit stieg auch die Nachfrage von Kunden, die bis dato noch nie bei Schöner Reisen einen Urlaub gebucht hatten. „Für uns bot sich plötzlich eine hervorragende Chance, neue Gesichter kennenzulernen und nachhaltig einen positiven Eindruck zu hinterlassen“, erinnert sich Junior-Chef Robin Op’t Eynde.Über ein Jahr hinweg wurde bei Schöner Reisen gekocht und gebacken. Gleichzeitig entstanden mehr als 50 liebevolle Newsletter voller Witz, Emotionen und Informationen zum Thema Essen und Reisen. Die Krönung des Ganzen: Zur Weihnachtszeit 2020 veröffentlichte das Büro ein Kochbuch mit den liebsten Reisehunger-Gerichten des Teams. Im Juni 2021 kehrte das Reisebüro dann zum eigentlichen Geschäft zurück und verabschiedete sich miteiner Newsletter-Sonderausgabe vom Projekt „Reisehunger“.

Kunden hielten engen Kontakt zu Schöner Reisen

Was blieb, ist das Fernweh der Kunden und der enge Kontakt zu ihrem Reisebüro. „Wir hätten in dieser Zeit wirklich nichts besseres tun können, um mit den Kunden kontinuierlich im Gespräch zu bleiben“, sagt Robin Op’t Eynde. Und angesichts des Neustarts habe sich auch gezeigt, dass man tatsächlich neue Kunden gewonnen habe.Die freilich könnten auch über eine andere Idee auf das Reisebüro Schöner Reisen aufmerksam geworden sein: Zwischenzeitlich eröffnete die Kaarster Agentur einen „Shop in Shop“ mit einem lokalen Feinkosthändler. Nicht nur thematisch passte das perfekt zum Projekt „Reisehunger“, sondern auch mit Blick auf das Thema Reise: Spricht man heutzutage mit Hoteliers, dann wird das Thema Kulinarik immer wichtiger. Und Feinkosthändler sind nun einmal die perfekten Partner, um Kunden ordentlich Appetit zu machen.

Eine Übersicht über sämtliche Gewinner des Globus Awards finden Sie auf der Homepage von touristik aktuell

Matthias Gürtler
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