Wikinger will weniger Fernstrecke anbieten

Wikinger-Geschäftsführer Daniel Kraus will das Programm an die „neue Reisewirklichkeit“ anpassen
Wikinger-Geschäftsführer Daniel Kraus will das Programm an die „neue Reisewirklichkeit“ anpassen. Foto: Wikinger Reisen

Der Aktivreisespezialist Wikinger Reisen will sein Programm künftig stärker an die „neue Reisewirklichkeit“ anpassen. Für 2021 wolle man sich auf Europa konzentrieren und das Fernreiseangebot auf etwa 15 Prozent am Gesamtprogramm herunterfahren. Bislang hatte die Fernstrecke einen Anteil von rund 25 bis 30 Prozent am Portfolio.

Im Europa-Segment soll rund die Hälfte der Reisen ohne Flug auskommen. „Das entspricht der Nachfrage und ist zugleich auch klimafreundlicher – wir setzen so auch unseren Nachhaltigkeitskurs fort“, so Geschäftsführer Daniel Kraus.
Bereits für das laufende Jahr hatte der Spezialist den Anteil an erdgebundenen Reisen deutlich erhöht. Deutschland ist seit Jahren nach Spanien und Italien das drittstärkste Ziel des Hagener Veranstalters.

Für das laufende Geschäftsjahr, das am 31. Oktober endet, erwartet Kraus ein Minus von bis zu 75 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2021 hofft er auf mindestens 40 Prozent des Umsatzes beziehungsweise 50 Prozent der Gäste von 2019. „Von einer Reisenormalität sind wir noch weit entfernt – darauf stellen wir unseren Wiederaufbau ein“, so Kraus.

Der Veranstalter hatte zu Beginn der Corona-Krise 71 Mitarbeiter – rund die Hälfte der Belegschaft entlassen. „Aus heutiger Sicht haben wir die Situation richtig und unternehmerisch verantwortungsvoll eingeschätzt“, ist Kraus überzeugt. „Das Wikinger-Schiff ist nun kleiner – dies hat auch zu Kritik geführt.“ Aber er hoffe, das Unternehmen auf diese Weise nachhaltig durch die Krise zu führen. Die massiven Umsatzrückgänge zeigten, dass diese Schritte notwendig gewesen seien.

Die ersten Wander- und Radgruppen starten ab Juli wieder, Individualurlauber sind schon seit Ende Mai wieder mit dem Spezialisten unterwegs. Dabei handele es sich sowohl um alte Buchungen als auch um Neubuchungen, berichtet der Geschäftsführer. Gefragt sind für den Sommer vor allem Ziele ohne Flug in Deutschland und Österreich. Sonnenziele wie Mallorca würden für Aktivurlauber erst wieder ab Herbst interessant.

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