Lufthansa: Aus für Eurowings auf der Langstrecke

Wer wird künftig für Eurowings auf Langstrecke gehen?
Wer wird künftig für Eurowings auf Langstrecke gehen? Foto: Eurowings

Es war ein verlustreiches Experiment, jetzt zieht Lufthansa offenbar die Notbremse: Die Billigflugtochter Eurowings soll künftig keine Fernstrecken mehr anbieten. Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche will der Kranich-Konzern eine neue Billigmarke für die Interkontinentalrouten gründen.

Danach soll diese im nächsten Jahr die bisher unter Eurowings betriebenen Flüge zu Zielen in der Karibik und den USA übernehmen. „Eine Entscheidung, welcher Name es wird, ist aber noch nicht gefallen“, so ein Lufthansa-Sprecher gegenüber dem Magazin.

Damit setzt Lufthansa den Umbau der Low-Cost-Tochter zum reinen Kurzstrecken-Carrier fort. Bereits im Sommer wurde angekündigt, dass Eurowings zwar weiterhin Langstreckenflüge anbietet, die Vermarktung und betriebliche Verantwortung aber von der Konzernmutter übernommen wird (siehe hier). Seit diesem Herbst bietet Eurowings auch vom Lufthansa-Hub Frankfurt aus Langstrecken an, während dieses Geschäft bislang vor allem dem Eurowings-Drehkreuz Düsseldorf vorbehalten war.

Nun sieht es so aus, dass der Konzern den Großteil seiner Fernflüge auf die beiden Hubs in Frankfurt und München verlagern will. Dort sollen dann Umsteiger aus dem Lufthansa-Netz die Maschinen füllen. Als Vorbild dient die LH-Tochter Edelweiss, die auf ähnliche Weise mit der Schwestermarke Swiss in Zürich kooperiert. Entsprechend werde der Umbau, der unter dem Projektnamen Purple Moon laufe, intern auch „Edelwings“ genannt, heißt es im Wirtschaftswoche-Bericht.

Grund für die Umstrukturierung sind die anhaltenden Verluste der Freizeitrouten nach Übersee. Branchenkennern zufolge verlor Eurowings pro Flugzeug und Jahr stellenweise bis zu zwei Millionen Euro.

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