Easyjet plant Halbierung der Flotte in Berlin

Bei Easyjet, bislang Nummer eins in Berlin, droht der Kahlschlag
Bei Easyjet, bislang Nummer eins in Berlin, droht der Kahlschlag. Foto: Easyjet

Wegen hoher Verluste am Standort Berlin will Billigflieger Easyjet seine bislang starke Präsenz in der Hauptstadt massiv reduzieren. Laut Medienberichten, die sich auf eine interne Mitteilung des Unternehmens berufen, sollen im nächsten Winterflugplan 16 der 34 an den Basen in Tegel und Schönefeld stationierten Flugzeuge wegfallen. Auch die innerdeutschen Strecken werden den Planungen zufolge gestrichen.

Auf dem Spiel stehen rund 740 Stellen von Piloten und Kabinenpersonal. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beschäftigt Easyjet derzeit 1.540 Mitarbeiter an seiner einzigen deutschen Basis.

Easyjet begründet den Kahlschlag in dem internen Schreiben mit „Herausforderungen, die es bisher unmöglich gemacht haben, in Berlin profitabel zu sein“. Diese würden nun durch die Corona-Krise noch verschärft. Die „erheblichen Verluste“ könnten nun nicht mehr vom Rest des Netzwerkes aufgefangen werden, heißt es.

Die britische Günstig-Airline hatte Anfang 2018 das Erbe von Air Berlin angetreten und war zur führenden Fluglinie an den Berliner Airports aufgestiegen. Die schlechte Nachricht kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Am heutigen Dienstag hatte Easyjet nach der Corona-bedingten Zwangspause den Flugbetrieb in der Hauptstadt wieder aufgenommen.

In einem anderen internen Schreiben erklärt Easyjet-Chef Johan Lundgren, man stehe zwar weiterhin langfristig zum Standort Berlin, müsse sich derzeit aber „aufs profitable Fliegen konzentrieren“. Auch im Heimatmarkt Großbritannien stehen mehrere Basen vor dem Aus.

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