Verkehr

Eurowings rechnet mit guter Nachfrage im Winter

Lufthansa-Tochter Eurowings will die Flotte im nächsten Jahr deutlich aufstocken

Lufthansa-Tochter Eurowings will die Flotte im nächsten Jahr deutlich aufstocken. Foto: Eurowings

Trotz wieder steigender Corona-Infektionszahlen geht der Billigflieger Eurowings davon aus, dass die Nachfrage nach Urlaubsflügen auch in den kommenden Monaten anhalten wird. Nicht zuletzt wegen der gestiegenen Impfquote werden die Nachholeffekte im touristischen Bereich „über den Sommer hinausgehen“, zeigt sich Eurowings-Chef Jens Bischof überzeugt. „Die Privatreise bleibt im Herbst und Winter Treiber der Entwicklung – sowohl über Reiseveranstalter als auch den Einzelplatzverkauf.“ Dies zeigten „gute und starke Vorausbuchungszahlen gerade über die Veranstalter“.

„Starke Erholung im Europaverkehr“

Auch mit dem abgelaufenen Sommergeschäft zeigt sich die Lufthansa-Tochter zufrieden. Bischof zufolge hat Eurowings in den Kern-Urlaubsmonaten von Juni bis August fast drei Millionen Gäste befördert. Dies seien 82 Prozent mehr als im Vorjahr und immerhin rund 60 Prozent des Vorkrisen-Niveaus von 2019. „Wie unsere Wettbewerber sehen wir eine starke Erholung im Europa-Verkehr“, erklärt der CEO.

Dieser beschränkt sich nach Angaben der Airline aber nicht nur auf den Tourismus. Auch die Nachfrage nach Heimat- und Familienflügen unter anderem in die Balkan-Region und nach Osteuropa habe deutlich angezogen, weshalb Eurowings dieses Segment weiter ausbauen werde.

Darüber hinaus registriere die Fluggesellschaft bei Geschäftsreisenden „enorme Nachholeffekte“, die sich auf Städteziele in ganz Europa erstreckten. Zwar bewege man sich in diesem Geschäftsfeld noch längst nicht wieder auf dem Niveau von 2019. „Aber viele Business-Class-Flüge sind erstmals seit Corona wieder ausverkauft“, berichtet Bischof. Daher hatte die die Günstig-Airline bereits in vor einigen Tagen angekündigt, die Flüge zu Geschäftsreisezielen im laufenden Monat gegenüber August zu verdoppeln.

Über 100 Flugzeuge im nächsten Jahr

Die positive Entwicklung wirkt sich natürlich auch auf die Kapazitätsplanung aus: Bereits jetzt habe Eurowings alle derzeit verfügbaren 81 Maschinen im Einsatz, so Bischof. Für das kommende Jahr plane man mit „deutlich mehr als 100 Flugzeugen, was 95 bis zu 100 Prozent des Vorkrisen-Niveaus entspricht“. Vor der Pandemie hatte die LH-Airline knapp 120 Kurzstrecken- und elf Langstreckenflieger betrieben. Zudem sei zum Sommerflugplan 2022 die Eröffnung einer weiteren Auslandsbasis nach Prag vorgesehen, kündigt der Geschäftsführer an.

Auf einen konkreten Standort will sich Bischof allerdings noch nicht festlegen – und ebenso wenig auf eine genaue Prognose für das Gesamtjahr. Fest stehe, dass Eurowings ein besseres Ergebnis erzielen werde als 2020, „obwohl auch 2021 ein wirtschaftlich anspruchsvolles Jahr ist“.

Thomas Riebesehl
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