Verkehr

Ukraine-Krieg: Airlines meiden russischen Luftraum

Update 19:30 Uhr
Ein A-350-Flieger von Lufthansa auf dem Weg nach Seoul kehrte am Samstag nach München zurück. Foto: Lufthansa

Ein A-350-Flieger von Lufthansa auf dem Weg nach Seoul kehrte am Samstag nach München zurück. Foto: Lufthansa

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat zumindest kurzfristig weitreichende Konsequenzen für den Luftverkehr. Wie die Außenminister der Europäischen Union am Sonntagabend entschieden haben, wird der Luftraum über den EU-Staaten für russische Flieger komplett geschlossen. Der deutsche Luftraum ist schon seit Sonntagnachmittag (15 Uhr) gesperrt. 

Damit droht im Gegenzug auch den Mitgliedsländern ein Flugverbot über dem russischen Luftraum. Dieses hatte Russland bereits am Wochenende gegen mehrere EU- und Nato-Staaten verhängt.

Lufthansa setzt Flüge nach Russland aus

Bereits vor den Maßnahmen haben verschiedene Airlines von sich aus den Flugverkehr gestoppt. So teilte Lufthansa mit, zunächst nicht mehr nach oder über Russland zu fliegen. Verbindungen nach Russland werden demnach ausgesetzt. Dies geschehe aufgrund „der aktuellen und sich abzeichnenden regulatorischen Situation“ und gelte zunächst für sieben Tage. Tatsächlich kehrten bereits am Samstag Lufthansa-Flüge Richtung Asien um und landeten wieder in Frankfurt und München.

Auch andere Airlines haben reagiert. So hat die niederländische Fluggesellschaft KLM ihre Russland-Flüge für sieben Tage gestrichen und wird den russischen Luftraum meiden. Zahlreiche Flüge setzt bis zum 6. März auch der im Asien-Verkehr starke Carrier Finnair aus, darunter die Ziele Seoul, Tokio, Shanghai und Guangzhou. Flüge nach Hongkong werden gleich bis Ende März gestrichen. Dagegen erhält Finnair die Strecken nach Bangkok, Phuket, Singapur und Delhi unter Umgehung des russischen Luftraums aufrecht, was die Flugzeit um etwa eine Stunde verlängert.

Inzwischen hat das Auswärtige Amt seine Reise- und Sicherheitshinweise für Russland aktualisiert. Danach wird derzeit von Reisen in die Russische Föderation abgeraten. Ausdrücklich gewarnt wird vor Reisen nach Südrussland in die Grenzregionen zur Ukraine.

Deutsche Bahn hilft flüchtenden Ukrainern

Derweil zeigt sich die Deutsche Bahn solidarisch mit den ukrainischen Bürgern, die aus Angst vor dem Krieg ihr Land verlassen. Wie die DB mitteilt, können alle Geflüchteten mit ukrainischem Pass oder Personalausweis ab sofort kostenlos Fernzüge aus Polen in Richtung Deutschland bis Berlin nutzen. Damit soll Flüchtenden die Weiterreise ab der Grenze erleichtert werden. Die Bahn stehe dazu in engem Austausch mit den Behörden und den Partnerbahnen in den Nachbarländern Polen, Tschechien und Österreich, heißt es.

Thomas Riebesehl
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